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Gotland

Gotland

Beschreibung

Gotland ist die größte Insel in der Ostsee; nominell ist sie Teil des schwedischen Reiches, die Einwohner sind jedoch weitgehend eigenständig: Sie sind lediglich verpflichtet, einen jährlichen Tribut von 60 Pfund Silber zu entrichten, sowie den schwedischen König bei Kriegszügen zu unterstützen.

Gotland selbst ist eine Rarität: Auf der Insel gibt es keinen Adel und keine Fürsten; die Bauern der Insel sind Freie, die nur den Kirchenzehnt schulden. Das heißt jedoch nicht, dass der Großteil der Einwohner frei ist: Auf jede Familie kommen je nach Wohlstand bis zu zwei Dutzend Knechte, dazu teilweise noch (nichtchristliche) Sklaven. Die meisten Freibauernfamilien besitzen ein traditionelles Kurzschwert, dass ihren Status als Freie symbolisiert; die wenigsten wissen jedoch damit umzugehen. Neben Ackerbau und (hauptsächlich) Viehzucht betreiben die Bewohner der Insel Fischfang; früher gingen Gemeinschaften von Bauern im Frühjahr nach der Saat gemeinsam auf Fahrt um zu handeln oder zu plündern; durch den Aufstieg Visbys und Lübecks ist dies jedoch nicht mehr lohnend genug.

Visby ist die einzige größere Siedlung auf der Insel und seit neuem durch einer Stadtmauer vom Rest der Insel getrennt; der Stadtrat hat begonnen, Einfuhrzölle für Güter aus dem Rest der Insel zu verlangen; dies ist jedoch bisher nicht komplett durchgesetzt. Visby ist in einem eigenen Kapitel näher beschrieben.

Gotland blickt auf eine lange Geschichte zurück; die Insel war einer der ersten Teile Skandinaviens in dem das Christentum Einzug gehalten hat – durch den regen Handel bestand viel Austausch. Anfangs gab es zwar einige Reibereien, doch seit gut 200 Jahren ist die Insel fest in der Hand der Kirche. Der zuständige Bischof hat seinen Sitz in Lund, der Erzbischof in Uppsala. Im Herz der Insel bei Roma steht zudem ein Kloster der Zisterzienser.

Es gibt trotz der fortschreitenden Zivisation noch etliche übernatürliche Orte auf Gotland; in den meisten magischen Auren finden sich Visquellen.

Handlung

Folgendes hat sich seit der Ankunft der Magier ereignet:

  • Visby:

Ein Block im Stadtrat, angeführt von Gudleif Harkonson, ist der Ansicht dass die Magier versuchen die Stadt zu übernehmen und die gotländischen Bewohner zu vertreiben. Zwei weitere einflußreiche Stadträte, Marius Steinhammer und Tryggr Valirman, sind ebenfalls feindselig gegenüber dem Covenant eingestellt. Es scheint als würde diese Fraktion jede Gelegenheit nutzen um die Magier in schlechtes Licht zu rücken. Die Magier waren bereits zweimal siegreich vor Gericht, doch der Konflikt ist noch lange nicht gelöst. Die Verteilung von Korn nach einer Mißernte und Gunnars Hilfe für Kranke in Visby haben den Covenant in besseres Licht gerückt, so dass die Vorwürfe der feindseligen Stadträte nicht mehr einfach für voll genommen werden.

Mit dem Aufstieg der pro-Hanse Fraktion unter Arne und Guntramus ist der konservative Block zu einer Randerscheinung geworden; die zentralen Fragen drehen sich nicht mehr um deutsche Bürger und den Covenant auf Gro, sondern um die aktive Expansion der Handelsinteressen Visbys in Russland, dem Baltikum, Schweden und Norddeutschland. Viele der Stadträte sehen ein aktives Eingreifen und Auftreten als gefährlich an und berufen sich auf eine Tradition der Neutralität - andere sehen die Chancen und Möglichkeiten, die nur darauf warten, dass sie jemand ergreift.

  • Plots der Feenhöfe:

Auch die Feenhöfe des Tiefenherrschers und des Flutenfürsten haben die Insel ins Auge gefasst. Freyr trägt eindeutige Spuren von sehr starkem Feenblut und hat eine innere Verbindung zum Meer und dem Hof des Flutenfürsten; zudem hat sich gezeigt dass es (in bisher unbekanntem Ausmaß) über magische Lieder verfügt. Surtr, der Sohn von Lucius, ist aus dem Reich des Tiefenfürsten aufgetaucht und hat begonnen, sich auf der Insel festzusetzen. Die beiden jungen Männer sind sehr gegensätzlich, verfügen aber auf ihre eigene Art beide über viel Potential als Anführer und ein Gefolge aus loyalen Kriegern, das auf Gotland seinesgleichen sucht. Beide haben Gaben von den Feenhöfen bekommen, um ihnen auf ihrem Weg zu helfen - der Plan der Feen ist, die schwächer werdende Gerdr auf ihre Seite zu bringen, um ihren vorchristlichen Platz als Götter wieder einzunehmen. Dies würde zwangsweise zu religiösen Unruhen und vermutlich auf lange Sicht zu einem Kreuzzug gegen Gotland führen.

Eine alte Prophezeiung beschreibt den Plan der Feen.

  • Magische Auren:

Die magischen Auren Gotlands werden immer schwächer. Nachforschungen haben ergeben dass dies mit dem langsamen Tod Gerdrs, des Genius Loci der Insel, zusammenhängt.

Ursprünglich war Gerdr durch die mythologische Heirat mit dem skandinavischen Fruchtbarkeitsgott Freyr Teil des Pantheons, und somit verehrt und respektiert. Durch Ankunft des Christentums ist dies verlorengegangen, und durch den Klosterbau wurde Gerdr von der Insel abgeschnitten.

Nach den Studien Accipitus gibt es für einen Genius Loci (einen Geist bestimmter Orte) drei mögliche Schicksale nach Ankunft christlicher Siedler:

In den meisten Fällen werden die magischen Auren von divine auras verdrängt, der Geist verliert seine Kraft und stirbt im Lauf der nächsten Jahrzehnte. Auch magische Auren und Visquellen gehen dabei zu Grunde.

Selten gelingt es lokalen magischen Traditionen (oder gar magischen Bestien), die Aktivitäten der Siedler so weit einzuschränken, dass der Geist aus eigener Kraft überleben kann. Dies bedingt meist eine dauerhafte Wachsamkeit der Traditionen gegenüber zu großer Ausbreitung der Siedler - vermutlich ist dies genau was mit dem Schwur des Rheintribunals ("Guardians of the Forest", siehe Weißdorngilde) gemeint ist.

Ansonsten gibt es noch die Option, sich mit einem anderen Reich zu verbünden - meistens Faeries, aber auch von Divine und Infernal wird gemunkelt. Dies ist ein mythologischer Pakt zwischen dem Geist und einem oder mehreren magischen Wesen des neuen Reichs; wie z.B. die Heirat Gerdrs mit dem Feengott Freyr. In diesem Fall werden zwar viele Auren ein Flickwerk aus beiden Reichen sein; Auren und Visquellen bleiben jedoch weitgehend erhalten, vor allem bei Feenverbindungen.

Die Aktivitäten der Walroßmagier, die mit ihren Orchideen dem Boden Kraft entziehen, scheinen den Prozess von Gerdrs Tod zu beschleunigen. Sie sind jedoch nicht allein verantwortlich dafür.

Eines der wesentlichen Probleme im Fall Gotlands ist, dass Gerdr laut den Schwestern aufgrund ihrer Macht (Gotland ist ein großer Zuständigkeitsbereich für einen Genius Loci) ein für Menschen sehr fremder Geist ist; es ist schwierig die genauen Bedürfnisse der Genius Loci zu erfahren oder überhaupt mit ihr zu kommunizieren.

Auch auf der Insel Gro, Heimat der Magier, ist einiges nicht ganz natürlich:

  • Die Bäume werfen jeden Herbst gleichzeitig ihre Blätter in einer Art Ritual ab. Es hat sich gezeigt dass dieses Ritual die Geister von Menschen, die vor langer Zeit in den Steinhügelgräbern hier begraben wurden fernhält. Wie die Bäume hierher gekommen sind ist unklar - denn bisher gelang es nur Richenda, einmal Samen von einem Baum zu erhalten. Die Bäume sind schon seit Ewigkeiten auf der Insel, wohl während oder vor der Wikingerzeit.
  • Die Geburtenrate ist unglaublich hoch, unter Menschen und Tieren zugleich. Die wilden Tiere der Umgebung scheinen zum Brüten nach Gro zu kommen. Hinzu kommt, dass die hier geborenen Kinder seltsame Enstellungen aufweisen (Kiemen, Fischaugen, schuppige Haut, ...) - und es ist bisher noch kein Mädchen auf der Insel geboren worden. Die Entstellungen der Kinder sind jedoch nicht nur hinderlich, sie können tatsächlich besser schwimmen und gar unter Wasser atmen. Dies ist das Erbe Belis(wiki), eines Riesen der nordischen Mythologie, dessen Atem noch immer über die Insel streicht - denn die Inseln Gro und Gon sind nichts anderes als die sterblichen Überreste des Riesen!
  • Eine Gruppe von Heckenmagiern, riesige Männer die sich in Walrösser verwandeln können, betracht die Insel als Heiligtum - sie sind die Nachfahren Belis. Die Spieler haben einige von ihnen getötet als die Walroßmagier versuchten, ihren Urahn wiederzubelegen. Zu diesem Zweck haben sie Jahrelang mit Hilfe von Orchideen magische Kraft auf Gotland gesammelt. Ein Großteil dieser Blumen ist in die Hand der Spieler gefallen. Die magischen Fischwesen der Umgebung sind den Walrßomagiern verpflichtet, da diese sie gegen die Übergriffe des Flutenfürsten schützen.