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Reisetagebuch Balthasar Seite 11

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20. Ches, 1479DR

Wir brechen früh am morgen wieder auf. Während unseres Aufenhaltes habe ich mit Vardriar kurz sprechen können. Er weiß, dass eine Fluch auf ihm lastet und versucht schon seit geraumer Zeit sein Gedächtnis wieder zu finden. Bevor er wieder einen Anfall bekommt zeigt er mir noch seine Aufzeichnungen. Wie es scheint hat er die alte Bibliothek von Saruun Khel gefunden. Was ihm dann widerfahren ist vermag ich noch nicht zu sagen. Auch der Standort geht aus seinen zum Teil wirren Aufzeichnungen nicht hervor. Dies ist im Moment auch nicht von Bedeutung. Denn entscheidend ist diese kleine Karte, die er in seinen wachen Momenten gefertigt hat. Dort steht es, in kleinen Buchstaben, der Hinweis auf den ich die letzten Tage gewartet habe ... 'Kathedrale der Vyrellis'. Dort werden wir ihre Augen finden. Wenn Vyrellis wieder sehen kann, so wird sie uns schnell und ohne Umwege zum Well of Demons führen. Somit ist dies unser nächstes Ziel.

Wir finden das Bauwerk ohne Probleme. Doch ist das Hauptportal verschüttet. Unsere Suche führt uns auf einer höheren Ebene zu einer Tür. Doch seltsam ... der Zugang wirkt so gepflegt und gar nicht wie ein vor Jahrhunderten verlassenes Heiligtum. Wir sind alamiert und Finnen öffnet mit Kathra zusammen die Tür nur einen kleinen Spalt. In dem dahinter liegenden Raum erspähen sie zwei Harpyen. Leise wird die Tür wieder geschlossen. Unsere Bardin und ich kennen diese Kreaturen. Doch es ist Kathra die aus dem Wissen den entscheidenen Schluß zieht. Als Bardin sollte man ja auch um die Macht der Melodien wissen. Wir verschließen so gut es geht unsere Ohren um nicht den Gesang der Harpyen ausgesetzt zu sein und betreten dann den Raum. Die Harpyen sind unser vorrangiges Ziel und als schließlich noch der Saruagin Priester fällt entschwinden die restlichen Wasserbewohner. Was machen diese Kreaturen hier? Was hat diese Allianz zwischen Harpyen undd den Geschöpfen des Meeres hier unten Tief im inneren der Berge geschmiedet?

Durch einen kleinen Gang kommen wir zum nächsten Raum der mit Wasser geflutet ist. So schnell es geht sollten wir die Fluten überqueren. Mir fällt die Schriftrolle ein, die mir Rhogar bei unserem Aufbruch in Loudwater schenkte. Nun ist es an der Zeit diese zu verwenden. Ich glaube Aurnir ist nicht wohl bei der Sache als ich ihn verzaubere. Ist ein ziemlich unspektakuläres Ritual doch es funktioniert. Finnan kann dank seien Schuhe übers Wasser huschen und Aurnir trägt im ersten Schwung Kathra hinüber zu einem kleine Vorsprung. Auf seinem Rückweg erwachen die Kreaturen. Es glingt mir, obgleich mir war als ob der Versuch fehl schlug, uns den Weg frei zu räumen. Als wir die Treppe erreichen sind Finnan und Kathra in einen heftigen Kampf verwickelt. Mit vereinten Kräften schaffen wir es unsere Reihen zu schließen und einen Angreifer zu erschlagen. Der andere flüchtet ins nasse Dunkel. Wir haben uns für die richtige Tür entschieden. Als sie aufschwingt sehen wir eine kleine Kapelle vor uns und zu unserer Überraschung eine betende Frau. Wir treten vorsichtig und bedächtig ein. Sie dreht sich um und ist überglücklich jemanden zu sehen. Sie heiße "Danna" sei mit zwei Gefährten hierher gekommen um nach Schätzen zu suchen. Ihre Begleiter wurden allerdings von Dämonen die den Ausgang der Kapelle bewachen getötet worden. Während Kathra und Aurnir sich um die Frau bemühen suche Finnan und ich nach einem Versteck. Und tatsächlich, hinter dem schlichten Altar schwingt eine kleine Tür auf und wir sehen zwei glänzende Edelsteine. Vorsichtig offnet Finnan die vernähten Augen und entfernt das Füllmaterial. Als ich die Edelsteine einsetze gibt es einen grellen Lichtblitz. Es ist geschafft! Sie kann wieder sehen. Noch eine wenig benommen erblickt Vyrellis nach über 400 Jahren wieder das Licht Saruun Khels. Unterdessen hat Kathra damit begonnen die Tür zu untersuchen und tatsächlich, es befindet sich ein Bannspruch auf dem Rahmen. Als Vyrellis ihn sieht gerät sie außer sich und sport uns an diese ketzerischen Symbole zu vernichten. Getrieben von den Worten mache ich mich ans Werk. Nicht reibungslos aber dennoch gelingt es uns das Siegel zu zerstören. Als es zerbricht hören wir ein föhliches Lachen von Danna die daraufhin mit einem 'plopp' verschwindet. Was war dies für eine Kreatur? Was haben wir da befreit? Nun ja, wir werden es vielleicht nie erfahren.


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