Reisetagebuch Balthasar Seite 4
Nach der Rast zieht es uns wieder in das Dunkel. Wir haben beschlossen unseren Auftrag weiter nachzugehen. Im Moment scheint es leichter sein Leben zu riskieren, als über die vergangenen Tage in aller Stille nachzudenken. Der Halbling Rendil führt uns zur Chamber of Eyes. Dort soll das Quartier der Bloodreavers sein. Der Vorraum liegt verlassen da. Aber hinter der mächtigen, zweiflügeligen Tür hört Finnan zwei Goblins miteinander reden. Er versucht vergebens eine kleine Balkontür zu öffnen. Bevor er wieder bei uns ist haben Rhogar und Skar schon angefangen der Tür zuzusetzen. Erst beim zweiten Anlauf gibt sie nach. Auf uns warten zwei Bugbears und ein paar Goblins. Rhogar und Skar werfen sich mit aller Macht ins Getümmel. Schnell gewinnen wir die Oberhand, aber Rhogar ist schwer gezeichnet. Er hat noch nicht verstanden, das Fargrim ihn nun nicht mehr schützen kann. Vorerst verbarikadieren wir uns in der Wachstube und verschnaufen. Wie aus dem Nichts erklingt plötzlich eine Stimme. Skar zuckt zusammen. Doch es gibt keinen Grund zur Panik. Es ist der Schrumpfkopf. Hochnäsig, wie es nicht passender für eine Minotaurenprinzessin seinen könnte, läst sie sich über unsere Kampfkünste aus. 'Jetzt spielt euch nicht so auf. Ein paar Goblins und Bugbears zu töten - das macht euch noch nicht zu Champions. Und offenbar seid ihr schon davon so außer Atem, dass ihr eine kurze Pause benötigt!' Doch zum Ende verfällt sie in ein melancholisches Selbstgespräch. Sie trauert der alten Zeit nach ... und ihrem Gott Baphomet.
Wir waren siegreich! Die Bloodreavers existieren nicht mehr. Nach einem kurzen, aber wegen der enge in den Korridoren schwierigen Kampf geht Krand, der Anführer zu Boden. Wir schlagen uns zu seiner Kammer durch um abermals kurz zu verschnaufen. Unter den erschlagenen Banditen waren auch zwei Duergar. Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir es noch öfter mit ihnen zu tun bekommen werden. Eine heftige Explosion reist die verbarrikadierte Tür aus den Angeln. Skar wird durch den halben Raum geschleudert, rappelt sich aber schnell wieder auf. Ich zögere kurz. Soll ich die verhängnisvolle Wolke, die Fargrim das Leben kostete abermals beschwören? Doch dann werden mir die hinter Tischen und sonstigem Gerümpel verschanzten Armbrustschützen gewahr und die Entscheidung ist getroffen. Es gelingt mir den Gang zu sichern, während die anderen drei kurzen Prozess mit den hereinstürmenden Gegnern machen. Ich halte den Gang blockiert während Rhogar in den letzten Raum vordringt. Wir werden ein letztes Mal bekackt bevor der Widerstand endgültig erlischt. Wir finden eine Liste die den Verkauf von Sklaven dokumentiert. Sklaven! Was ist Saruun Khel nur für ein Ort? Unter anderem entdecken wir eine Gruppe von Zwergen die an die Duergar verkauft wurden. Mein Gefühl täuschte mich also nicht. Mir ist klar wozu dies führen wird. Rhogar und Skar werden versuchen dieses Unrecht zu beenden. Schließlich sind die Zwerge obendrein noch ein guter Handelpartner der NTC. Doch verläuft mein Besuch hier anders als ich es erhoffte. Leichte Zweifel nagen an mir, doch will ich es meine Gefährten nicht wissen lassen. Ich wollte diesen Ort erkunden, seine Geschichte studieren. Nun, die Gänge werde ich wohl erforschen, doch ob des ganzen Blutvergießens noch Zeit für anderes bleibt? Zurück in der Siebensäuligen Halle berichten wir Ulthand über die neuesten Wendungen. Er zeigt sich betroffen, doch nicht allzu sehr überrascht.