NTC

18-Ein Frostiger Herbst II

Fargrim

Zögernd betrat Fargrim hinter Rhogar den Turm, sicher, dass ihnen bald noch mehr Widerstand begegnen würde. Doch er irrte sich.

Der unterste Stock des Turms war unverteidigt und wirkte wie aus einem Märchen: Alles war wie in einer Momentaufnahme gefroren. Das Essen auf einem Tisch war in Eis gehüllt, die Stühle leicht verrückt als sei jemand gerade aufgestanden. Selbst das Kaminfeuer war eingefroren.

Als sie ihre Untersuchung gerade zu Ende bringen wollten, bemerkten Finnan und Rhogar plötzlich eine Bewegung oberhalb der beiden Treppen, die mitten im Turm ins Obergeschoß führten. Ehe Fargrim sich versah stand er alleine unten, Finnan und Rhogar waren die Treppen heraufgestürmt und hatten sich sogleich auf Gegner geworfen.

Er brauchte einen Moment länger, ehe er sich orientieren konnte, und als er sich gefangen hatte kamen plötzlich aus allen Richtungen kleine Eisimps angeflogen, die ihm mit Kältebolzen zusetzten. Rhogars Feueratem äscherte einige von ihnen ein, doch es kamen immer mehr aus Richtung der gefrorenen Feuer. Er hüllte eine weitere Gruppe in göttliches Licht, und die Körper der Wesen schmolzen ehe sie am Boden aufschlugen.

Rhogar kämpfte oben an der Treppe gegen eine Übermacht - Fargrim konnte die eisigen Gegner nur erahnen, doch das Gebrüll Rhogars und die Verletzungen des Dragonborn waren nicht zu übersehen. Er bat Ilmater einen Teil der Leiden des Kriegers zu übernehmen, dann stürtzte er sich auf eine der gefrorenen Flammen, um diese mit dem Hammer zu zertrümmern.

Der Aufprall riss ihm die Waffe fast aus dem Arm, und glühender Schmerz durchzuckte seine Muskeln - die Flammen jedoch blieben unangetastet. Fargrim sah die Feuer genauer an und erkannte, dass diese eine Art Durchgang zur elementaren Ebene des Chaos waren. Es würde einige Zeit brauchen, sie zu deaktivieren - Zeit die sie nicht hatten, wie er am anhaltenden Kampflärm aus dem 1. Stock erkannte.

Von Imps bedrängt kämpfte er sich einen Weg in den ersten Stock. Finnan schien wie benommen von einem Schlag des Gegners, doch dank seiner magischen Rüstung konnte Fargrim dieses Leiden übernehmen, und Finnan eilte davon um in eine gute Angriffsposition zu kommen.

Zwischen Finnan und Rhogar fiel der letzte der Gegner, eine seltsame Eisgestalt, und es blieben nur noch die stetig nachströmenden Imps.

Doch Rhogar war außer sich in diesem Kampf, immer wieder ließ er die Klinge kreisen, und die kleinen Wesen konnten nur einen Schlag versuchen ehe sie von seiner Axt gefällt wurden. So verschaffte er Finnan und Fargrim die nötige Zeit, die Portale nach und nach zu deaktivieren.

Sie brauchten einige Zeit, um den Weg zur Spitze des Turms zu finden: Der ehemalige Besitzer, ein Zwergenverräter der sich mit dämonischen Mächten abgab, hatte Transportplattformen installiert, die sie jedoch nur langsam zu bedienen lernten. Im zweiten Stock fanden sie etliche hilfreiche Aufzeichnungen.

Dann erreichten sie dass dach. Ein pulsierender Eiskristall stand in der Mitte, und als Rhogar nach etwas Zögern begann diesen anzugreifen, gab es einen Lichtblitz und ein großer Eiselementar erschien neben dem Kristall.

Fargrims Diplomatieversuche blieben erfolglos, und das Wesen schickte eine Eiswelle aus, die Rhogar und Finnan über die Zinnan warf. Finnan konnte sich festhalten, doch Rhogar stürtze hinab.

Schnell traten Zwerg und Dieb den Rückzug an.

Nachdem die Gruppe Rhogar wieder aufgesammelt (und geheilt) hatte, schmiedeten sie einen Angriffsplan. Sie sammelten alle brennbaren Stoffe auf, derer sie habhaft werden konnten, tränkten sie in Öl, und begaben sich dann erneut zur Plattform. Der Eiskristall begann zu pulsieren, als sie das Material auf ihm abluden, und so konnten sie nicht alles davon anbringen bevor Rhogar seinen Atem einsetzte.

Diesmal besser vorbereitet entgingen sie der gefährlichen Schockwelle, und Rhogar begann, den Gegner mit dem Schild in Richtung Rand des Turms zu drängen. Fargrim bat seinen Gott um Beistand, und Finnan versuchte sich in eine gute Position zu manövrieren. Ihrer geballten Macht konnte der Gegner wenig entgegensetzen, und nach wenigen Minuten zerfiel das Wesen - und mit ihm der Kristall.

Der Winter begann bald, sich merkbar zurückzuziehen, und die Gruppe machte sich nach einer gründlichen Durchsuchung des Turms mit dem Tagebuch des Zwergenwarlocks auf den Rückweg.