13-Die Kluft Im Shadowfell II
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Die Kluft im Shadowfell II
Fargrim sah in die Gesichter seiner Gefährten. Es war das erste Mal, dass sie vor einem Kampf geflohen waren, und es war gut zu wissen, wie sie damit umgehen würden. Er selber war unsicher - hatte er nicht vor kurzem noch fest geglaubt, dass er für seine Gottheit in den Tod gehen würde? Und jetzt, als sie auf echten Widerstand getroffen waren, war er einer der ersten auf der Flucht, während Rogar sie deckte.
Ein Illithid hatte ihnen bei einer Gefangenenzelle aufgelauert, und es war schnell klar geworden, dass sie kaum eine Chance gegen das Wesen hatten. Es schien ihre Angriffe vorhersehen zu können, und sein psychischer Schrei setzte die halbe Gruppe außer Gefecht. Schnell hatten sie beschlossen, den Kampf abzubrechen, als Rhogar und Finnan zwei glückliche Treffer bei dem Wesen landeten. Der Illithid schien geschwächt, doch der Gruppe fehlte die Kraft, auf ihrem glücklichen Erfolg aufzubauen. So waren sie gerannt, und zumindest alle heil davongekommen.
Rhogar: Wie mein Vater schon immer sagte: Es gibt keine Flucht, nur taktischen Rückzug! Dieses Tentakelwesen hatte uns nicht nur mit seiner Fähigkeit zu fliegen überrascht sondern auch mit seinen seltsamen geistigen Angriffen und einer Zähigkeit die man sonst nur von Drachen kennt. Trotzdem wir zu viert waren (wir trafen kurz davor auf Maryonne) blieb uns keine andere Wahl uns zurück zu ziehen, aber zum Glück erkannten wir seine Stärke rechtzeitig und konnten so einen geordneten Rückzug antreten.
Nach einer kurzen Diskussion beschlossen sie, die Gefangenen per Bogen von ihrer Qual zu erlösen. Es war das wenigste, was sie tun konnten. Maryonna schlich sich heran und schickte einige zielsichere Pfeile in die Zellen, bevor sie sich schleunigst zurückzogen.
Rhogar: Es ist eine Schande das sie auf diesen Wege sterben mussten, aber es war sicher besser einen schnellen Tod zu haben als ein Leben in Gefangenschaft in den Händen dieses Monsters.
Da der Weiterweg durch den Illithiden versperrt war, folgten sie einer Leiter tiefer in die Schlucht, und einem anschließenden Pfad. Nach einer Weile kamen sie an eine Art Seilaufzug neben einer Höhle. Als sie ein paar weitere Schritte machten, hörten sie ein tiefes Schnauben aus der Höhle. Eine Art metallener Stier - ein Gorgon, wie Maryonna später erklärte - schien sie eben zu bemerken und stampfte mit den Hufen, grünes Gas aus seinen Nüstern blasend. Die Gruppe rettete sich auf die nächste Treppe, doch der Stier schoß hinterher und rannte Rhogar und Finnan zu Boden. Finnan sah schwer mitgenommen aus - nichteinmal die heilige Kraft Fargrims vermochte seinem geschundenen Körper noch beizustehen. Er würde einfach Ruhe brauchen, bevor er weiterkonnte. Rhogar stellte sich dem Stier erneut entgegen und hielt dessen Aufmerksamkeit weitgehend auf sich. Fargrim sandte Strahlen heiliger Energie gegen das Ungetüm, und Maryonna deckte es mit Pfeilen ein. Das Wesen hüllte Rhogar in einen grünen Nebel, doch Erathis' Beistand half ihm sich schnell zu erholen. Dann trat der Stier ein paar Schritte zurück, um Anlauf zu holen. Doch Rhogar schlug mit der Axt hinterher, und das Monster ging zu Boden.
Rhogar: Tentakelmonster, Gorgonen, Untote, ich bin gespannt was uns noch hier alles erwartet. Aber mit Fargirmms Glauben, Finnas Stichen, Maryonnas Schnelligkeit und meiner Axt wäre es besser für sie wenn sie uns aus dem Weg gehen.
Sie machten in der nun freigewordenen Höhle kurz Rast, bevor sie weitergingen. Entgegen Fargrims Befürchtungen schwand nicht noch mehr von seiner heiligen Kraft, und keins der üblen Wesen stolperte über ihr Versteck. So setzten sie den Weg fort.
Zuerst fanden sie einen Raum, indem eine seltsame in purpurne Energie gehüllte Säule stand - genau wie die, auf die sie bereits getroffen waren. Da sie wieder nichts damit anzufangen wußten, gingen sie weiter und kamen an einen gigantischen Stalagmiten, der von schwarzen Tentakeln bedeckt war. Die Arme schienen unkoordiniert herumzuschlackern, denn sie konnten ihnen problemlos ausweichen. Im Inneren erwartete sie ein dunkler, großgewachsener Mann in gehörntem Helm. Er stand vor einem großen Spiegel.
Ich habe euch bereits beobachtet. Weiter als hier werdet ihr nicht kommen. Für die Frevel, die ihr an Shar begangen habt, werdet ihr sterben!
Alle Versuche, mit dem Wesen zu kommunizieren, scheiterten. Es griff mit seinem Zweihandschwert an, und kurze Zeit später wurde es dunkel im Raum. Der entbrennende Kampf zog sich eine halbe Ewigkeit, und Fargrim mußte unter der blitzenden Klinge des Angreifers hindurch Rhogar beistehen, bevor der Krieger verblutete. Doch am Ende schlug Finnan den Gegner bewußtlos.
Rhogar: Er führte wahrlich eine mächtige Klinge, doch all seine Tricks halfen ihm am Ende nichts ... er hätte doch lieber mit uns Reden sollen. Nun aber trage ich stolz seinen Helm als Trophäe über diesen Sieg.
Die Befragung stellte sich als ausgesprochen frustrierend heraus. Außer der Tatsache, dass er ein Priester der Shar war und für sein Versagen zu sterben erwartete, war nichts aus ihm herauszubringen. Sie diskutierten gerade, ob sie ihn töten oder nur fesseln und liegenlassen sollten, als Maryonna das Problem indirekt löste: Beim Versuch, den Spiegel irgendwie zu aktivieren (er zeigte den Illithiden), zerbarst dieser in Tausend Splitter. Die Gruppe nahm schweren Schaden, doch ihr bereits angeschlagener Gegner überlebte nicht. Fargrim machte eine mentale Notiz. Die magischen Worte, den Spiegel zu aktivieren, waren offenbar nicht:
Verdammter Spiegel, zeig uns den Ausgang!
Dabei war genau das was sie erhofft hatten hier zu finden.
Rhogar: Zumindest wissen wir jetzt das es auch noch andere Kultisten hier gibt, einer von ihnen wird schon sprechen und uns den Weg aus dieser Kluft zeigen...