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Anowon Fairchild

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  • Das Dunkel ~2
  • Dale +1

One Unique Thing
Meisterhafter Spiegelmacher - kann beschichtete Glasspiegel herstellen, statt nur polierte Metallspiegel

Beschreibung
Als Sohn eines menschlichen Vaters und einer elfischen Mutter vereint Anowon Merkmale beider Völker. Er hat die hochgewachsene Statur seines Vaters, ergänzt durch die Schlankheit und Anmut der Elfen.
Sein schwarzes Haar trägt Anowon lang, wie sein Vater, und üblicherweise zu einem Pferdeschwanz gebunden. Außerdem lässt er sich einen Schnurrbart stehen. Anowons Augen sind eindeutig nicht-menschlich; sie schimmern silbern, wie der Vollmond im Spätsommer - wie die Augen seiner Mutter. Zumeist glitzern in ihnen Forschergeist und stilles Amüsement. Seit dem Verlust seiner Familie jedoch, bleibt dem aufmerksamen Beobachter die Trauer in seinem Blick nicht verborgen.

Als erfolgreicher Spiegelmachermeister kleidet sich Anowon in bessere Stoffe, als man es bei einem gewöhnlichen Handwerker erwarten dürfte. Er hat ein Faible für lange Mäntel, Umhänge oder auch Roben. Für den nötigen Schutz auf gefahrvolleren Wegen trägt Anowon eine sorgfältig gearbeitete Lederrüstung, deren Machart den Kenner darauf schließen lässt, dass sie wohl von jenseits des Tales stammt.
Wer länger an seiner Seite kämpft, wird unweigerlich bemerken, dass sich Anowon magische Fähigkeiten angeeignet hat. Als Fokus für seine Sprüche verwendete er einen runden, handtellergroßen Obsidianspiegel. Am Rand ranken sich seltsame Schriftzeichen entlang, scheinbar ohne Sinn.

Story
Anowons Mutter Lileana kam mit einer Gruppe Händler aus fernen Landen ins Tal. In der Stadt ist nicht viel über sie bekannt, abgesehen von der Liebe, die sie mit dem verwitweten Spiegelmachermeister Theogar Fairchild verband. Lileana verbrachte den Winter im Tal und schloss sich im Frühling einer anderen Handelskarawane an. So unvermutet sie aufgetaucht war, verschwand sie auch wieder und niemand erwartete, sie je wiederzusehen.
Im darauffolgenden Herbst jedoch stand die Elfe wieder vor Theogars Tür, sichtbar schwanger. Theogar, dessen Frau vor der Geburt ihres ersten Kindes an einer Krankheit verstorben war, konnte sein Glück kaum fassen, doch noch Vaterfreuden erleben zu dürfen. Der Winter zog ins Land und im Hause Fairchild kam ein Sohn zur Welt, dem Lileana den Namen Anowon gab.
Ganz ihrem mysteriösen Wesen entsprechend, machte sich Lileana im Frühling davon und überließ das Baby seinem Vater.

Anowon Fairchild wuchs in der Werkstatt seines Vaters heran; früh zeigte er Talent für das Handwerk und lernte schnell das Lesen und Schreiben und die mathematischen Fertigkeiten, die für die Spiegelmacherkunst und das Führen einer Werkstatt nötig waren. Unübersehbar waren die elfischen Züge, die er von seiner Mutter geerbt hatte - deswegen, und weil er langsamer wuchs als seine Altersgenossen, und weil er ohne Mutter aufwuchs, wurde er oft gehänselt. Durch sein sonniges Gemüt konnte er aber auch viele Freunde gewinnen.
Mit fünfzehn Jahren hatte Anowon fast alles verinnerlicht, was ihm sein Vater über die Spiegelmacherkunst beibringen konnte. Da kehrte unverhofft Lileana ins Tal zurück und nahm ihren Sohn mit sich auf Reisen. Der alternde Theogar freute sich zwar, doch hinterließ dieser unvermutete Abschied eine Wunde in seinem Herzen.
Selten nur erreichte ein Brief das Tal, und selbst dann waren die Nachrichten kurz und voll fremdländischer Worte und Beschreibungen exotischer Orte.

Auf den Tag 12 Jahre nachdem er das Tal hinter sich gelassen hatte, kehrte Anowon Fairchild allein in das Haus seines Vater zurück. Die langen Jahre in der Fremde hatten Anowon verändert, doch er lebte sich schnell wieder in seiner alten Heimat ein. An seinem Vater war die Zeit jedoch alles andere als spurlos vorüber gegangen: Theogar, mittlerweile über sechzig, war überglücklich seinen Sohn zurückzuhaben, verstarb jedoch im folgenden Winter. Gemäß seines Letzten Willens und den Satzungen der Gilde stand seinem einzigen Sohn Anowon der Platz des Meisters und die Leitung der Spiegelmacherei zu. Nicht alle Gildenmeister standen hinter ihm, es gab viele Kritiker und Neider, die keinen Halbelfen auf einem solchen Posten sehen wollten oder schlicht an seiner Qualifikation zweifelten.
Die Gildenmeister hielten also Rat, was zu tun sei. Als Anowon vorgeladen wurde seine Position darzulegen, enthüllte er ein Projekt an dem er seit seiner Rückkehr gearbeitet hatte: Einen silberbedampften Glasspiegel.
Damit waren alle Zweifel an seiner Meisterschaft in der Spiegelmacherkunst ausgeräumt (auch wenn die Neider nicht weniger wurden).

In den folgenden Jahren blühte die Fairchild Werkstatt auf, als erst die reichsten Adligen, besonders das Haus Dale, und bald ein jeder gutbetuchte aus der Oberschicht, der etwas auf sich hielt und sich in Szene setzen wollte, einen Fairchild Spiegel haben musste. Die Händlergilde witterte das Exportgeschäft, auch wenn sich der Transport schwierig gestaltet.
Anowon Fairchild wurde ein respektiertes Mitglied des Gildenrates und der Stadtgemeinde. Über seine exzentrischen Anwandlungen sah man gerne hinweg, etwa sein Interesse an allerlei scheinbar nutzlosem (aber nicht geraden billigen) Krimskrams von jenseits des Tals, wie ihn die fahrenden Händler feil boten (z.B. halbvermoderte Bücher, unleserliche Pergamente, kurios geformte Steine, unvollständige Herbarien...). Bald darauf heiratete Anowon die Tochter eines Silberschmiedes, Gabriella Molton und auch der Kindersegen ließ nicht lange auf sich warten: Die zweieiigen Zwillinge Selenya und Theogar waren der ganze stolz des glücklichen Paares.

Doch lange währte der Frieden im Hause Fairchild nicht. Anowon wurde zusehends exzentrischer und verbrachte immer längere Zeit allein in einem abgeschlossenen Teil der Werkstatt, oder unternahm Wanderungen ins Umland, auch wenn große Aufträge anstanden. Hinter vorgehaltener Hand begannen die Leute zu tuscheln, während der Erfolg des Spiegelmachermeisters dennoch ungebrochen anhielt.
(Anmerkung: In dieser Zeit stellt Anowon die Nachforschungen an, die ihn zu seinem otherworldly patron führen)

Nachdem sich besorgte Nachbarinnen gemeldet hatten, weil sie Gabriella und die Kinder seit Tagen nicht gesehen hatten, wurde im Beisein zweier Stadtwachen die Tür der Fairchilds aufgebrochen. Man fand die Leichen von Gabriella Fairchild und Lianna und Theogar Fairchild in ihren Betten, ohne sichtbare Verletzungen. Schätzungen gingen davon aus, dass sie bereits seit zwei Tagen tot waren. Anowon Fairchild stellten die Wachen in einem abgeschlossenen Arbeitsraum seiner Werkstatt, umgeben von bekritzelten Pergamenten und zerbrochenen Spiegeln. Er schien seit Tagen nicht geschlafen zu haben.
Obwohl in der Nachbarschaft viel getuschelt wurde, kam es zu keinem großen Prozess, überhaupt schien der Vorfall unter den Teppich gekehrt zu werden. Anowon wurde zum Dienst in den Minen verurteilt. Nur dank der Bemühungen des Hauses Dale (den besten Kunden und Mäzenen Fairchilds) und jener Gildenmeister, die ihm die Treue hielten, konnte das Urteil aufgehoben werden, da es weder Zeugen noch sonstige Hinweise oder gar Gründe oder ein Motiv gab für Anowon seine Familie zu ermorden.
Stattdessen verurteilte man einen Niemand und Trunkenbold, der dem Hörensagen nach vor Jahren bei Fairchild vergebens um eine Stelle angesucht hatte.
(Anmerkung: Irgendwann in der Zeit zwischen dem Tod seiner Familie und seiner Verhaftung besiegelt Anowon den Pact mit seinem otherwordly patron und wird zum vollwertigen warlock)

Otherworldly Patron (Great Old One) - Meloku Jahad
Auszüge aus dem gesammelten Material in Anowon Fairchilds privaten Aufzeichnungen


From the journals of Mederam Greyholm, arcane archaeologist (never returned from his last expedition into the caves under Halimar Peak, presumed dead). The journals were later found at the expedition's base camp, the lone survivor, a young human servant called Sydri, unable to provide further insight into the events.

My sources were correct. After five days we uncovered the entrance to the deep ruins. Lost two workers to some kind of predator. Hope to capture a specimen for further research.
Ruins surprisingly well preserved. This time the Clouded Mirror will be mine!

[pages missing]
They are closing in. I can hear them whisper whisper. Dark things, true things, on the edge of [the rest of the page is heavily stained, unreadable]
Shut your eyes and you will see see! Heed the silenced heralds summons!
[incomprehensible scribbling; the writer seems to have exerted much force, breaking at least two quills in the process, as indicated by ink stains and damage to the papyrus; cross-referencing the symbols shows similarities to the writing system used at Charunial, as documented by Elladaerys]

King on the Empty Throne, Queen of the Blinded Court

Meloku Jahad

He feasts on the Shadows of the Night and quenches his thirst on the Darkness that drowns the heart of Man

Meloku Jahad

To gaze upon her Face is to see the Brilliance of the Void

Meloku Jahad

Those who drink the Wine of Unlight shall hold dominion over
[text corrupted]

– hymnos engraved on the ceiling, main chamber of the Charunial sanctum


Der heutige Tag brachte einige interessante Einblicke in die Gedankenwelt meiner Begleiter. Wir hatten das Lager in der Nähe eines beschaulichen Teiches aufgeschlagen. Als die Abenddämmerung hereinbrach konnte ich einige Halbwüchsige bei einer Art Mutprobe beobachten: Sie reckten sich über die glatte Wasseroberfläche und starrten mit ihrem Spiegelbild um die Wette – eher früher als später schleuderte aber ein jeder von ihnen einen Stein ins Wasser, sodass sich die Spiegelung in den Wellen zerstreute. Meine Neugier war geweckt und so erkundigte ich mich bei Tharim, was es denn damit auf sich habe.
Er erzählte mir daraufhin eine weitere „Großvater“-Geschichte: Großvater (bei dem es sich eindeutig um eine Art Ahnengeist handelt, nicht um einen tatsächlichen Verwandten) jagte und hütete die Herden, wie er es stets zu tun pflegt. Aber der Frieden des Stammes wurde gestört durch Meluha Shahaka (offenbar eine Art monströser Gegenspieler Großvaters). All sein Geschick und all seine Kriegskunst half Großvater nicht Meluha Shahaka zu bezwingen.
Also entzündete Großvater ein Opferfeuer und brachte reiche Gaben dar. Er rief die Götter um Beistand an, um den Stamm von diesem Übel zu befreien. Und die Götter des hohen Himmels waren ihm gewogen, und sie gaben Großvaters Speer Macht seinen Feind niederzuwerfen. Doch Meluha Shahaka war stark und uralt und führte seine Gleißende Klinge mit graußamer Hand. Selbst mit dem Strahlenden Speer konnte Großvater ihn nicht vernichten– nur verbannen. Seither lauert er in den Schatten der Nacht und in den Trugbildern der Wüste und den Spiegelbildern der Menschen und ernährt sich von den Augen jener, die sich ihm leichtsinnig ausliefern.

Es handelt sich bei diesem Wesen also eindeutig um einen Kinderschreck, ein Ungetüm, das den Nachwuchs davon abhalten soll, sich von der Karawane zu entfernen und sich in der Dunkelheit oder zwischen den Dünen zu verirren, oder beim allzu arglosen Spielen am Wasser zu ertrinken.

– Reisetagebuch des Händlers Barogar Godspeed


The mythological cycles of the eastern nomads appear to be quite interestingly entwined with Tharimunnni folklore. Take for example the Meluha Shahaka – nothing more than a glorified nursery demon to scare the children of the Tharimun away from the mundane dangers of the steppe. Now the ancient eastern tribes know a figure called Malokh Schanaar that shares striking similarities with the Grandfather’s antagonist in the Tharimunni version. This time however it is no monster, but in fact a god: Enkischu, the cultural hero central to the eastern mythological cycle, reigns over the tribes in peaceful wisdom, but every night vicious beasts attack the herds and slaughter the precious animals. Enkischu orders proud warriors to stand guard, but they too fall before the unnatural creatures. Even when Enkishu himself takes up arms, although he slaughters many a foe, he is but one man.
Then Quilmaren, Enkishu’s wife, is granted a vision: Malokh Schanaar appears before her. Such brilliance shines forth from the divine being that Quilmaren is struck blind and doomed to walk in darkness eternal. The tribes grieve in the face of this new tragedy – but their lament soon turns into a song of joy and gratitude, as blind Quilmaren fearlessly strides through the night and holds bloody harvest among the beasts, her shining blade feasting on the darkness that so plagues her kin.
Visual representations of this particular myth are scarce, however, each example I unearthed shows Malokh Schanaar either veiled or rendered black and featureless. In the same way Quilmaren’s weapon – if shown – is depicted pitch black without details or patterns, that otherwise are the trademark of eastern nomadic art. Upon further inquiry into the reasons behind this oddity, an old storyteller explained, that the true light of Malokh Schanaar is beyond representation by earthly means. The black colour is instead to be interpreted as an afterimage, like the phenomenon one experiences after looking directly into the sun.

– from A Companion to the Folklore and Mythology of Pre-Hyerranic Tribal Societies of the North-East by Elder Magus Selarminion Calaris