Epilog
Geschafft ! Das war wohl der erste Gedanke, als sich die schwer gezeichnete Gruppe im Hause von Lady Marissa Winterwood zusammenfand. Gizmo erzählte in allen Einzelheiten was vorgefallen war – bis hin zu dem Zeitpunkt, als Paranor, dessen Geist nun über die Städte Scatterpoints wacht, sich im Wirbel der Runen-Energie in seinen Sarkophag zurückzog.
Die Society of Entropy mit ihren Andari-Anführern Lord Angst und Lady Enui war unschädlich gemacht (deren beweglichen Besitz konnten die Gruppe sich noch einverleiben, bevor die offiziellen Stellen informiert wurden). In den Unterlagen der Society fanden sich krause Pläne über eine neue Welt, über Tod und Wiedergeburt, verbunden mit religiösen Theorien über die Göttin Umbriel. Dafür sollte ganz Scatterpoint geopfert werden …
Auch unter den Malakar-Stämmen, aufgehetzt vom Schamanen Heretic, kehrte wieder Ruhe ein. In den Städten verbreitete sich - durch Zeitungsinterviews und Tavernengespräche - die Geschichte um die „Schrauben“, die ganz Scatterpoint vor dem Untergang bewahrt haben, wie ein Lauffeuer.
Mit Ehrungen und Royals überhäuft, mit Jobangeboten bedacht, sahen Dusty, Gizmo, Koshaq und Scott einer rosigen Zukunft entgegen …
Koshaq
Der Malakar war sich nicht sicher, ob all der Trubel gut oder schlecht für ihn war. Schachclub hin oder her, Koshaq glaubte nicht an eine Zukunft in dieser kalten, hässlichen, übervölkerten Stadt Greymesa.
Als Koshak eines Tages beim Schachspiel mit seinem 1. Clubmitglied, Mr. Cavendell, über seine Probleme mit der Situation vor sich hin brabbelte, bot Cavendell an, ob Koshak nicht für ihn arbeiten wolle. Er hatte Beziehungen in viele der Barrens und wollte das Machtvakuum, das Heretic hinterlassen hatte, für sich nutzen. Da käme ihm Koshaq als Begleiter für Missionen in die Barrens sehr gelegen. Die Möglichkeit, nicht nur fliegen, sondern auch teleportieren zu können, könnte da sehr nützlich sein.
Koshaq musste über das Angebot nicht lange nachdenken. Er verabschiedete sich am nächsten Tag von seinen Freunden. Irgendwie würden sie ihm schon abgehen. Auch wenn die zwei Ratten eine Plage waren, so war wenigstens immer was los gewesen in ihrer Nähe. Und dieser Scotty war auch ganz OK gewesen - für einen Overwrought - und hatte den einen oder anderen Schlag für Koshaq eingesteckt.
Koshaq bot den dreien an, sie könnten ihm eine Nachricht durch den Briefschlitz an seiner Wohnung werfen, er würde hie und da vorbeisehen, ob es Neuigkeiten gäbe. Und wehe Gizmo oder Dusty würden es wagen, in seiner Abwesenheit (oder seiner Anwesenheit) sich in der Wohnung einzunisten!
Gizmo
Gizmo nutzte den Ruhm und den Geldsegen, um zusammen mit Prof. Lassitter ein großes Labor für all ihre Experimente aufzubauen. Seine Erfindungen wurden ebenso legendär wie seine Exzesse mit Frauen und Alkohol, was ihm aber auch ein eher kurzes Leben einbrachte.
Doch bekannter als Gizmo wurde sein Ratbot, den er zu Lebzeiten immer mehr ausbaute und eine kleine Armee ähnlicher Versuche zum Schutz der Fabrik aufbaute. Doch Ratbot's oberstes Ziel war der Schutz von Gizmo, als dieser Starb gab er der Stadt die Schuld und verwüstete mit seinen mechanischen Untergebenen einen Großteil davon. Gizmo's Bruder und seine legendären Freunde, waren die einzigen die ihm Einhalt gebieten konnten. Der Ratbot musste schließlich, zusammen mit Gizmo's Leichnahm, in die Badlands fliehen. Auch heute wird immer wieder davon berichtet wie Reisende ein mechanisch klingendes "Crush! Kill! Destroy!" vernommen haben.
Dusty
Dusty erhielt zwar im Rahmen der Belohnungen einen Pardon für seine Diebstähle, dies hielt aber nicht lange an. Während die anderen sich noch feiern ließ zog Dusty sich bereits in die Zone Underground zurück, um dem Lärm und den Frauen zu entgehen.
Über die nächsten Jahre arbeitete sich Dusty langsam die Fahndungsliste hoch. Unter der Hand wußte man, dass man ihn über Gizmo erreichen konnte: Wer irgendwelche technischen Teile benötigte, Dusty trieb sie auf. Sein Geschick mit dem "Aldirifle" sorgte dafür, dass nur wenige verzweifelte Kopfgeldjäger einen Auftrag, ihn zu finden, annahmen. So fanden sich die Vorbesitzer gefragter Teile meist damit ab, dass sie wohl am einfachsten Dusty beauftragten, sie zurückzustehlen.
Dusty widmete viel Zeit der Weiterentwicklung seines "Ratapults". Nach dem Tod seines Bruders nahm sein ohnehin nicht wirklich stabiler Geisteszustand allerdings immer mehr ab. Schließlich, nachdem seine Großmutter auch verstarb, fasste er einen gewagten Plan: Nachdem er gehört hatte das tote Leute "in den Himmel kommen" kam ihm sofort die Stadt in den Wolken in den Sinn.
So verbrachte er einige Zeit damit sein Ratapult zu verstärken, um sich selbst in die Stadt in den Wolken zu schießen, wo er vermutete seinen Bruder und seine geliebte Großmutter wieder zu treffen. Etliche Maschinenteile verschwanden einfach und wurden (mit Koshaqs Hilfe, der zu dem ganzen Plan nur kurz die Augenbrauen gehoben hatte) in die Barrens zum Turm mit dem "Städtoskop" transportiert. Nach monatelanger Arbeit war es schließlich soweit: Der Megaratapult stand. Da niemand anders zur Hand war bat Dusty einfach Koshaq, den Apparat in Gang zu setzen nachdem er eingestiegen war ...
Koshaq zog an irgendeinem Hebel, den er plötzlich in der Hand hielt. Die Maschine gab einen lauten Knall von sich, und der Malakar konnte Dusty als kleinerwerdenden Punkt verschwinden sehen. Er zuckte mit den Schultern, warf den Hebel auf die qualmenden Überreste und machte sich auf den Rückweg tiefer in die Barrens.
Ob Dusty indess sein Ziel erreichte oder irgendwo in den Barrens beim Aufschlag pulverisierte, wird wohl nie geklärt werden.