AirshipPirates

Catherine Skyborn

Background

Frühe Erinnerungen - 9. Lebensjahr

Leise schlich Catherine sich durch die Hintertür aus dem Elternhaus. Ihre Schleichkünste waren zwar sehr bescheiden, doch die auf wenigen Quadratmetern zusammengequetschte Familie so abgearbeitet, dass niemand aufwachte. Nur ein paar hundert Meter die Straße hinab, und sie hatte die Montagehalle für die Geschütze der städtischen Luftwaffe erreicht. Obwohl die Luftwaffe der ganze Stolz und Fokus dieser Skycity war, sah es in der Montagehalle düster und übel aus: Hier arbeitete die Unterschicht - und das waren alle, die nicht in der Marine dienten.

Schlimmer noch stand es um die Sklaven, welche die Marine regelmäßig mit zurückbrachte. Catherine brach jedes Mal das Herz, wenn sie die ausgemergelten Gestalten sah, der Körper übersät mit unversorgten Quetschwunden und Brandblasen vom heißen Dampf der Maschinen. Seit sie 8 war, schlich sie sich des Nachts in die Halle, um zumindest die gröbsten Verletzungen notdürftig (und meist improvisiert) zu versorgen. Es hatte sie viel Zeit gekostet, den Mut aufzubringen, sich den auf dem dreckigen Boden der Halle angeketteten Sklaven zu nähern - doch schließlich hatte ihr Mitleid ihre natürliche Scheu überwunden, und inzwischen waren viele der Sklaven eine Art Freunde - wenn auch oft nur für die paar Monate, die sie in der Skycity überlebten.

Ihre eigene Zukunft sah nicht viel besser aus: Zwar würde sie in den Slums bei ihrer Familie schlafen, doch die monotonen Fabrikarbeiten, die jeden aus der Unterschicht ab 10 Jahren erwarteten, forderten schnell ihren Tribut - kaum jemand aus der Unterschicht erreichte das 40. Lebensjahr. Nur die besten Mechaniker wurden ausgewählt, auf den Airships zu dienen - ein von allen ersehnter Posten, denn die Freiheit der Lüfte wog die Gefahr durch Gefechte mehr als auf. Catherine hatte fest vor, eben diese Position zu erreichen. Daher half sie schon jetzt daheim bei allerlei kleinen Reparaturen und nahm begierig alles über Maschinen, Motoren und Metalle auf, dass sie lernen konnte.

Flucht durch die Nacht - 16. Lebensjahr

Obwohl es beinahe zu einer Routine geworden war, stockte Catherine jedesmal der Atem, wenn sie des Nachts geflohene Sklaven vom Airship schmuggelte. Seit 2 Jahren war sie auf dem Airship "Red Fury" als Hilfsmechanikerin tätig. Nur ein paar Wochen hatte sie gebraucht, um die unzugänglichen Verstecke im Maschinenraum auszuloten. Nach wenigen Monaten hatte sie den ersten Sklaven zur Flucht verholfen. Doch es war jedesmal eine brenzlige Angelegenheit: Nur selten legte das Schiff in fremden Häfen an, und dann blieben meist einige Wachen zurück, wenn der Rest auf Vergnügungstour zog.

Catherine arbeitete seit einem Jahr an einer kleinen Flugmaschine, die sie liebevoll "Libelle" getauft hatte. Doch momentan glich das Gerät in seiner Lautstärke eher einer fetten Fliege, denn der Verbrennungsmotor, der die Flügel bewegte, war nicht zu überhören. Mit Strom wäre das Gerät leiser, doch es war ihr bisher nicht gelungen, so auch genügend Energie für einen Flug zur Verfügung zu stellen. Also blieb statt nächtlicher Flugaktionen beim von Bord schleichen im Hafen. Und genau das wurde ihr jetzt zum Verhängnis.

Sie hatten gerade festen Boden erreicht - die Wache war für einen Moment ausgetreten - als eine Gruppe Matrosen besoffen um die Ecke bog. Die Männer brauchten zwar einen Moment, doch Catherine und ihre zwei Schützlinge waren vor Schreck wie angewurzelt. Erst, als die Meute ihre Waffen zog und auf sie zustürmte, begannen sie, zu rennen. Es war wohl vor allem der Trunkenheit ihrer Verfolger zu verdanken, dass Catherine nicht von einer Kugel getroffen wurde. Nach der ersten Kurve warf sie sich in eine Seitengasse und vergrub sich im herumliegenden Müll.

Erst am nächsten Tag traute sie sich aus ihrem Versteck. Das Airship hatte abgelegt - offensichtlich hatte es wegen der Schießerei Ärger mit der Stadtwache gegeben. Doch nun stand sie alleine und nach Abfall stinkend am Pier - völlig verloren in einer ihr fremden Stadt. Ihr war klar, dass sie mit ihrem Talent keine Probleme haben dürfte, Arbeit zu finden - doch sie konnte sich nicht überwinden, jemanden anzusprechen. So stand sie eine halbe Ewigkeit verloren herum, bis plötzlich ein gutaussehender Mann an sie herantrat.

Mit etwas gerümpfter Nase meinte er, dass sie dem schmierigen Overall nach zu urteilen vermutlich Mechanikerin sei, und ob sie Interesse an einer Anstellung habe, die mehr als nur Herumstehen am Quai beinhalte. Auf ihr schüchternes "Ja" hin bot er ihr eine Stelle in der Motorenmanufaktur seiner Tante - sogar bezahlt! Zu dem Zeitpunkt hatte sie wenig Vorstellung von Geld und Gehältern; ihr Lohn in der Marine der Skycity hatte aus Brot, Wurst und Wasser bestanden - selbst Rum war nur den "echten" Air Sailors vorbehalten. So kam es dann auch, dass sie für einen Hungerlohn in der Motorenfabrik zu arbeiten begann, wo sie schnell ihre Nützlichkeit beweisen konnte - wegen ihrer schüchternen Art jedoch kaum Anschluss an die anderen Mitarbeiter finden konnte.

Trauma - 17. Lebensjahr

Mit aller Kraft zog Catherine an der Feststellschraube von Dampfventil E27, die sich durch den hohen Druck im Kessel gelöst hatte. Auf Dauer war der Kessel des Triebwerks diesen Belastungen nicht gewachsen, doch da eine Kanonenkugel ein Loch in die Leitung geschlagen hatte, musste sie den Druckverlust irgendwie ausgleichen, um die Manövrierfähigkeit des Airships weiterhin zu gewährleisten - zumindest, bis sie den Angriff der Piraten irgendwie überstanden hatten. Doch trotz der Gefahr des Gefechts und der tagellangen anstrengenden Arbeit, welche die Behebung der Schäden nach sich ziehen würde, war Catherine nicht unglücklich - denn sie war an Bord eines Luftschiffes, sogar mit Platz für eine eigene Werkstatt.

Erst vor einigen Monaten war sie, beladen mit zwei großen Kisten an allerlei Werkzeugen und Teilen von Maschinen, an Bord gegangen. Nach einem knappen Jahr Monotonie und Langeweile hatte der Mann, der sie damals am Quai angeheuert hatte, sie von seiner Tante zurückgekauft - als Mechanikerin für ein neu erworbenes Airship. Zwar befand sich das Schiff in einem Zustand, der ihr nur wenig Schlaf erlaubte, und mit der Arbeit am Roulettetisch im Casino des Hauptdecks war sie auch noch nicht wirklich warm geworden, doch die Freiheit der Lüfte und die vielseitigen Herausforderungen ließen sie das alles verkraften.

Catherine lächelte innerlich und eilte von Kessel E, der nun wieder auf voller Leistung lief, zur anderen Seite des Maschinenraums, um das seltsame Klopfen in der sekundären Antriebswelle zu überprüfen - als plötzlich ihre Welt in einer Kakophonie aus Lärm und Schmerz zusammenbrach. Ein Breitsalve des Gegners hatte den Maschinenraum voll erwischt und Kessel B zur Explosion gebracht. Die Dampfwelle schleuderte Catherine vorwärts, wo sie von einem umstürzenden Regal mit Ersatzteilen begraben wurde. Sie blieb gerade noch lange genug bei Bewusstsein, um den Geruch des sich ausbreitenden Kohlefeuers aus Kessel B und einen infernalen Schmerz in ihrem linken Bein wahrzunehmen.

Mit einem lauten Schrei kam sie wieder zu sich. Das Bein schmerzte immer noch - doch ihre Hände, die instinktiv zur Quelle der Schmerzen fuhren, griffen ins Leere. Halb aufgesetzt schüttelte sie den Kopf, um die Schleier vor den Augen zu vertreiben. Sie befand sich in der Krankenstation - aus dem Augenwinkel sah sie Captain Shorty eine Tinktur für eine Spritze zusammenstellen - und der Kampfeslärm war verschwunden. Es war seltsam, wie genau sie alles war nahm - Shortys beruhigende Worte, dass klopfende Dröhnen der schwer beschädigten Motoren, die Schieflage des Schiffes, den Geruch nach Verbranntem - während sie wie gelähmt auf den Stumpf starrte, wo sich einmal ihr linkes Bein befunden hatte. Erst, als Shorty ihr die Spritze verabreichte, driftete sie wieder in die Besinnungslosigkeit davon.

Am nächsten Tag lernte sie, dass der Kampf gewonnen worden war - doch das Schiff war schwer beschädigt. Shorty selbst hatte dafür gesorgt, dass sie nicht im brennenden, mit heißem Dampf gefüllten Maschinenraum zurückgelassen worden war. Er war es auch, der ihr von Metallteilen zerfetztes Bein amputiert hatte. Das Schiff befand sich auf dem schnellsten Weg zur nächsten Skycity - wie sie jedoch die nötigen Ersatzteile für die fälligen Reparaturen bezahlen sollten, das stand noch in den Sternen. Catherine wäre vermutlich schon an ihrem Zeichentisch gehockt und hätte Pläne entworfen, wenn sie nicht mit einem persönlicheren Problem beschäftigt wäre - einem fehlenden Bein.

Beschreibung

Auftreten

In sozialen Situation sehr schüchtern; zurückgezogen, fasziniert von Geräten, Schiffen und Fahrzeugen aller Art - je größer, desto besser! neugierig und mit dem Herz am rechten Fleck, tut sich jedoch wegen ihrer schüchternen Art oft schwer, dies zum Ausdruck zu bringen; ausgeprägtes inneres Kind, ziemlich impulsiv.

Aussehen

Ein hübsches, in wilde rote Haare gerahmtes Gesicht, aus dem zwei lebhafte blaue Augen scheinen. Meist in einen verschmierten Overall undefinierbarer Farbe gekleidet.

Für Dienst im Casino üblicherweise in ein Kleid gesteckt, dass wegen ihrer kräftigen Statur nicht so recht passt, und mit einer von Andrea unter viel Fluchen irgendwie zurechtgesteckten Frisur.

Werte

AttributWertBemerkung
Strength3+1, +1 dafür -1 Dexterity
Fortitude1 
Dexterity2+1 Skyfolk, -1 dafür +1 Strength, +1 XP
Presence0-1 dafür +1 Wits
Wits5+1 Skyfolk, +2, +1 von Presence
Resolve1 

Complications

  • Shy
  • Missing Leg
  • Vow (help fugitives and politically persecuted)

Talents

  • Angel Face
  • Inventor[5]
Common SkillAttributWertPoolBemerkung
CharmPre11+1 Schtick
ConcealWit161
DriveWit161
Hide&SneakDex131
Improvised WeaponDex46+4 XP
MightStr362, +1 XP
PilotWit16+1 Pirate
     
SpecialityAttributWertPoolBemerkung
Ad Hoc RepairWit491 Skyfolk, 3(B)
Craft: CarpenterWit/Str38/61 (B), +2 XP
Craft: MetalworkerWit/Str38/62 (B), +1 XP
Craft: SteamsmithWit/Str49/74 (B)
DemolitionsWit161
Engineer: ClockworkWit161 (B)
Engineer: ConstructionWit161 (B)
Engineer: ElectricalWit373 (B)
Engineer: Internal Combustion EngineWit383 (B)
Engineer: SteamWit494 (B)
FashionPre11+1 Schtick
ForgeryWit161
GamblingWit16+1 Schtick
Instrument: DrumsDex13+1 XP
MedicineWit271, +1 Pirate
NavigationWit16+1 Pirate
Science: ChemistryWit161
Science: PhysicsWit161
Sky LoreWit161 Skyfolk

(B): Background Skill

XP-Einnahmen

Abenteuer1234567891011121314151617Σ
XP2331323312213222235

XP-Ausgaben

Skill/AttributSteigerungXP
Impr. Weapon0->410
Craft:Carpenter1->35
Craft:Metalworker2->33
Might2->33
Instrument:Drums0->11
Dexterity1->28
Cultural Familiarity: Neobedouin0 -> 15
Summe 35

Erfindungen: