RippersResurrected

Zurück In London

Lady Elizabeth Grey - Tagebuch

ENDLICH wieder in London. ENDLICH wieder in der Zivilisation.
Wie auch immer ich all das meinen Eltern erkläre. Aber zumindest bin ich wieder zuhause.
Also, fast.

Nachdem wir das flüssige Licht bei Miss Harker abgeliefert haben, kehrte ich nochmal zur Impala zurück und zog mich um. Als Edith Powell zu meinen Eltern zu kommen, wäre problematisch.
David kam mit und gab sich als indischer Junge aus. Er trug mein Gepäck. Zumindest soweit lief der Tag ganz gut.
Ich trank Tee auf der Terrasse und wartete auf meine Eltern.

Als sie heimkamen, waren sie jedoch alles andere als guter Laune. Sie sandten mich auf mein Zimmer und wollten mich erst zum Abendessen wieder sehen. Ich ahnte schlimmes.
Also zurück aufs Zimmer und umziehen. Vielleicht kann ich damit die Laune etwas verbessern. Aber ich war so lange unterwegs...meine Kleider sind alle nicht mehr wirklich der aktuellen Mode entsprechend und ich hatte keine Zeit bei Ricardo ein neues Kleid zu kaufen. Mutters Lieblingsfarbe ist gelb und wir haben Juni...ich entschied mich für ein gelbes Sommerkleid, welches ich letztes Jahr getragen hatte. Mutter mochte es und Vater auch.

Beim Essen war die Stimmung dennoch eisig.
Meine Geschichte über New York überzeugte nicht, die Erzählung über Island wurde nicht gut aufgenommen und der Abschluss, warum ich nicht sofort nach Ankunft am Hafen wieder heimgekommen war und auch keinen Verlobungsring hatte, wurde gar nicht gut aufgefasst.
Ich malte mir die schlimmsten Möglichkeiten aus. Welche Strafe würden meine Eltern mir verhängen?
Musste ich zu einer bestimmten Zeit zurück sein? Bekam ich einen Leibwächter? Nur noch schlichte Mahlzeiten? Nicht mehr den besten Tee, sondern nur noch den guten? Keine Snacks mehr für zwischen den Mahlzeiten?
Ich hätte niemals erraten was auf mich zukam.

Hausarrest.
Taschengeldkürzung.
Mutter wird nach einem Ehemann für mich suchen.

Weniger Taschengeld ist schwierig, aber damit kann ich umgehen. Ich könnte notfalls alte Kleider verkaufen.
Hausarrest? Das wird schwierig...wie soll ich denn nun die anderen bei der Jagd nach Monstern unterstützen und dabei helfen London vor den Kreaturen der Finsternis zu schützen?
Ja, ab und an kann ich mich wohl nachts davon schleichen...aber was wenn ich erwischt werde?

Und...ein Ehemann?
Ich wusste, dass es irgendwann soweit sein würde...ich bin ja auch schon über 20...und eigentlich ist eine Heirat ohnehin überfällig...aber...
Was wenn mein Mann mich nicht hinaus lässt? Oder mit dem Geld geizt? Oder wenn ich schwanger werde? Was, wenn mein Mann nicht in London wohnt und ich die Stadt verlassen muss? was mache ich denn ohne Ricardo?
Einen neuen Schneider suchen wird schwierig. Ganz zu schweigen von meinen Freunden hier...und meinen Pflichten als Mitglied der Ripper.

Meine Gedanken überschlugen sich, doch die einzige Frage die ich über die Lippen brachte, war die nach Ricardo.
Wenn ich schon dem Sommerball beiwohnen soll um die Familie zu repräsentieren muss ich auch entsprechend gekleidet sein. Und niemand kennt mich so gut wie Ricardo. Er ist einfach ein Traum! Sein Gefühl für Farben und Stoffe und was mir davon in welcher Kombination am besten steht! Niemand macht so schöne Kleider wie er. NIEMAND! Egal was andere behaupten.
Ok, vielleicht der eine oder andere Schneider in Paris.
Aber in London kann niemand mit Ricardo mithalten.
Eine Welle der Erleichterung durchströmte mich, als meine Mutter sagte, das Ricardo herkommen wird um mir Kleider für die nächsten Veranstaltungen zu machen.

Zumindest konnte ich weiterhin die beste Mode in London tragen.
Nichts ist schlimmer als ein schlecht sitzendes Kleid!

Nach dem Essen ging ich zurück aufs Zimmer und David machte sich auf um den anderen davon zu berichten, dass ich nun hier fest saß.
Als die Tür sich hinter ihm schloss, konnte ich nicht mehr...ich weinte.
Vor Erleichterung wieder daheim zu sein und vor Frust ob der Strafe.

Am nächsten Tag übte ich Kalligraphie. Las in einem Buch über legendäre Kreaturen. Übte die aktuellen Gesellschaftstänze.
Ein Teil von mir genoss es den gewohnten Alltag wieder aufnehmen zu können.
Doch dann kam David.
Er fragte mich, ob ich mich nicht vielleicht heute Abend hinausschleichen wollte um meinen Frust an Monstern auszulassen.
Ich zögerte. Doch stimmte ich zu und sobald Mutter und Vater sich zur Nachtruhe zurückgezogen hatten, präparierte ich das Bett, damit es so aussah als würde ich darin schlafen, und schlich mich mit David hinaus.

Edith Powell ist nun auf der Jagd nach einer Story über Vampire.

Was uns wohl in den dunklen Gassen erwartet?


David's Erzählungen

Endlich wieder Land unter den Füßen fühlt sich schon gut an. Aber London macht es einem nicht leicht sich heimisch zu fühlen .. zumindest nicht wenn man ein Kind ist. Überall ignoriert, herumgeschubst und nicht für ernst genommen.

Na jedenfalls ist sind wir, Elisabeth, Dimitri, Giles, Dr. Johnson und ich gleich mal zur Londoner Lodge um Bericht zu erstatten und das liquid Light in Sicherheit zu bringen. Aber nicht bevor wir zwei Proben für Experimente und Notfälle genommen haben.

Ms Harker wirkte jedenfalls gestresst aber sehr interessiert an dem Fund. Sie will es weiter analysieren lassen, aber wir werden auch einen der Rosecrutian Hexen befragen müssen um alles darüber heraus zu finden.

Danach machte jeder mal seine Erledigungen, ich begleitete dabei Lady Elisabeth, die ziemlich nervös und ängstlich wirkte zu ihren Eltern zu gehen. Einerseits wollte ich mir das Anwesen schon immer mal ansehen, aber ich dachte es wäre gut ihr beizustehen falls sie zu stark verprügelt wird.

Aber irgendwie lief alles anders als gedacht, anstatt prügel bekam sie nur Hausarrest und ein Verlobter wird von ihrer Mutter ausgesucht. Früher war das ja immer so und heute gilt das schon als Bestrafung .. wie sich die Zeiten ändert.

Na aber irgendwie hab ich mich da mit reingestrickt und bin jetzt ihr persönlicher Butler und sollte nicht vergessen das ich angeblich kaum Englisch kann. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Aber Elisabeth kann im Moment meine Hilfe eh gut gebrauchen, nachdem sie sich aus den Haus schleichen muss wenn sie bei einer Mission dabei sein möchte.

Was auch ein, zwei Tage später passierte. Giles hat rausgefunden das es in Whitechappel viele vermisste gibt und wir wollten sich das mal gemeinsam ansehen,

Dort mit geschlossener Mannschaft angekommen, fanden wir eine leere Baustelle wieder und ich sah komische Gestalten lauern. Aufgrund von blutleeren Leichen vermutlich Vampire...