Georgina Granger
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Georgina Granger
Der Kampf gegen das Cabal ist ein sehr traditionsreicher in unserer Familie. Sowohl mein Vater, Marcus Granger, als auch meine Brüder Robert (33) und Harry (31) kämpfen seit Jahren für die Holyrood-Lodge in Edinburgh. Mary-Anne Granger, meine Mutter ist Krankenpflegerin der Lodge.
Krankenpflege sollte auch meine Aufgabe werden, wäre es nach meiner Mutter gegangen. Ich wollte jedoch immer schon in die Fußstapfen meines Vaters treten. Da ich (20) aber als Nesthäkchen und Nachzügler immer sehr behütet war, hat sich unsere Mutter lange dagegen gewehrt, auch noch ständig um mich Angst haben zu müssen. Doch schließlich habe ich meinen Willen durchgesetzt, und nun bin ich seit 3 Jahren im aktiven Außendienst.
Mein Vater hat mich, sehr zum Missfallen meiner Mutter, bereits sehr früh in den verschiedensten Kampftechniken unterrichtet. Robert hat mich fechten gelehrt und Harry hat mir gezeigt wie man mit Pistolen umgeht. Von den heilenden Händen meiner Mutter habe ich leider gar nichts geerbt.
Wir hatten schon so manche heikle und gefährliche Mission erfüllt und einige Kreaturen des Cabal vernichtet, als unser Team aufgestockt wurde. Vor rund 2 Jahren brachte mein Vater, dessen Aufgaben sich nach unzähligen Verwundungen sich hauptsächlich auf die Rekrutierung neuer Mitstreiter erstreckten, ein Geschwisterpaar in die Lodge. Megan und Finn McDonald waren hochbegabte Ingeneure. So manche Falle und so manche Waffe waren nicht nur hilfreich, sondern auch lebensrettend.
In einer Lodge hängt das Leben jedes Einzelnen davon ab dem anderen blind vertrauen zu können. Zwischen uns war dieses Band noch viel enger. Wir verbrachten viel Zeit miteinander und freundeten uns rasch an. Finn und ich verliebten uns ineinander. Megan war wie eine Schwester für mich.
Vor etwa 1 Jahr schickte uns Hamish Fraser, unser Vorgesetzter in der Lodge, los um der Sichtung eines Werwolfes in der Gegend von Loch Lomond nachzugehen. Gregor, ein Heiler der Lodge, Angus, Wissenschaftler, Megan, Finn & ich reisten also dort hin. Wir beobachteten die Gegend, befragten die Leute und nachdem sich die Sichtung bestätigt hatte bauten Finn und Megan eine Falle. Nichts lief wie es sollte, die Kreatur stellte sich als sehr trickreich und überaus kräftig heraus. Wir konnten sie schließlich vernichten, aber es kostete Angus das Leben und mich mein rechtes Auge.
Die Wunde an meinem Auge war gerade dabei zu verheilen, da kam Finn mir eine lederne Augenklappe und hielt um meine Hand an. Er versprach mir spätestens zur Silberhochzeit würde er ein mechanisch-magisches Auge für mich konstruiert haben. Es vergingen einige Wochen, einige Aufträge und alles war gut.
Am Abend des 19. Septembers 1891 stürzte mein Leben wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Es war der Geburtstag von Finn & Megan, wir waren mit einigen Freunden aus um zu feiern. Wir hatten uns von den anderen verabschiedet und waren gerade auf dem Heimweg. Wir bogen von der Highstreet ab und wankten den Butchers Close in Richtung Marketstreet hinunter. Wir waren angetrunken, ausgelassen und unaufmerksam. Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich eine große, haarige Kreatur über unseren Köpfen auf. Ich sah gerade noch das Maul voller spitzer Zähne und die ledrigen Schwingen, als mich eine davon auch schon erwischte. Als ich wieder zu mir kam, lag ich in der Krankenstation unserer Lodge. Im Bett neben mir lag Megan. Finn war tot.
Von dieser Nacht an, war nichts mehr wie vorher. Megan zog sich immer mehr in ihre technischen Entwicklungen zurück. Sie wurde verbissen und der Gedanke an Rache begann sie aufzuzehren. Ich glaube ja, dass sie mir die Schuld daran gab, auch wenn sie es immer abstritt. Ich konnte mir ja selbst nicht verzeihen, dass ich mich habe von dem Vieh ausknocken lassen. Als Lady Deshwoods Anfrage nach einem Ingenieur aus London kam, war das glaube ich ganz gut für sie, ein Ortswechsel würde ihr helfen Finns Tod zu verarbeiten. Vielleicht würde mir etwas Abstand zu Megan helfen mit ihr und mir ins Reine zu kommen, denn es wird ihn uns nicht zurück bringen, wenn wir uns nicht verzeihen können.
Ich habe in dieser Nacht nicht nur den Mann den ich liebe verloren, sondern auch die einzige Schwester die ich je hatte.
Nun ist auch Megan tot. Diese Lady Deshwood hat uns ihren Leichnam nach Edinburgh gebracht. Sie erzählte, Megan ist einer Kreatur halb Mann, halb Hai zum Opfer gefallen. Sie erzählte auch, das eine Falle die Megan konstruiert hatte dafür gesorgt hatte, dass zumindest zwei weitere Mitglieder des Trupps am Leben blieben. Das hätte ihr gefallen.
Ich bin zwar nicht davon überzeugt, dass Rache der richtige Antrieb ist. Aber ich habe dennoch beschlossen Megans Weg fortzusetzen und Vergeltung für Finn zu üben. Das schulde ich ihr, das schulde ich ihm, das schulde ich mir.