33-A Snake In The Garden
Bulk
Zurück im wärmeren London lieferten sie Dr. Challenger wieder in der London Lodge ab. Besonders Ramesses schien erfreut, den doch etwas schwer zu ertragenden Professor wieder los zu werden. Als Dank für ihre Mühen erhielten sie immerhin einen Prototyp der Tageslichtmaschine. Zudem konnten sie die Londoner Lodge auch gleich nutzen, um in deren ausgezeichneter Bibliothek Nachforschungen über den Verbleib der zweiten Säule anzustellen. Ein Glücksgriff, wie sich herausstellte: Prometheus hatte einen Pharmaconcern, der zwar Sitz in Brasilien (auf einer abgelegenen Insel) hatte, aber oft über London operierte. Eines der Schiffe lag gerade im Hafen - Omega, genau das Schiff, mit dem die Biosphäre transportiert worden war.
Nachforschungen zum Schiff ergaben, dass die Crew (wenig überraschend) sehr verschlossen war, es machten sogar Gerüchte über riesige Menschenaffen die Runde, die Sanji durch Beobachtungen bestätigen konnte. Das Schiff sollte bald wieder ablegen, daher versteckten sie sich kurzerhand in den wenigen noch nicht verladenen Kisten, während Ramesses als Hafenaufseher getarnt für Abwechslung sorgte. Der Plan gelang, und obwohl es kurz so aussah, als würden die Kisten nicht mehr verladen, gelangten sie unbemerkt an Bord und in den Frachtraum. Dieser war komplett unbeachtet, und so konnten sie sich erstmal breitmachen und die Kisten überprüfen - hauptsächlich Laborausrüstung.
Sanji machte in Tiergestalt einen Erkundungsflug, um die ungefähre Stärke ihrer Gegner zu determinieren: Eine Handvoll Aufseher mit Peitschen, die etwa ein Dutzend Affenmenschen kommandierten. Trotz ihrer körperlichen Stärke schienen die Affenmenschen eher ängstlich und kuschten vor den Aufsehern. Es war klar, dass die Affenmenschen nicht freiwillig kooperierten, daher fassten sie den Plan, diese auf ihre Seite zu bringen. Sanjis Affe setzte dann alles etwas eher in Bewegung, als Bulk lieb gewesen wäre, indem er einfach auf einen der Affen im Maschinenraum (der durch ein Loch in der Wand zum Laderaum erreichbar war) rannte, der ihn kurzerhand niederschlug. Der Rest der Rippers setzte nach, und sie konnten den Affenmenschen beruhigen und überzeugen, sie nicht zu verraten. Als dann ein Aufseher kam, um nach dem Rechten zu sehen, und von den Rippern kurzerhand niedergestreckt und in den Ofen befördert wurde, war der Affe endgültig überzeugt.
Dennoch mussten sie einen Weg finden, die Aufseher zu beseitigen, ohne dass diese die restlichen Affen gegen die Rippers aufscheuchen konnten. Sie versuchten, die Aufseher mit getute auf der Schiffspfeife in den Maschinenraum zu locken. Offenbar spielten sie jedoch eine etwas zu aufwühlende Melodie, denn plötzlich brach auf Deck ein großer Tumult aus. Als dann ein Schuss fiel, stürmten sie hinauf, um nicht die Affen einfach den Aufsehern auszuliefern. Der Kampf bereitete wenige Probleme, da Ramesses eine Horde Affen in die Aufseher scheuchte, die daraufhin von Sanji, Bulk und Brian niedergemacht wurden. Bruder Florents ging in dem Tumult über Bord, konnte jedoch von Ramesses durch Beschwörung eines Windelementars gerettet werden.
Die Affen feierten den Sieg ausführlich, doch ihre Kampagne zur Befreiung der Tiermenschen schien noch am Anfang - gab es doch laut Auskunft der Affen auf der Insel nicht weniger als fünf von Prometheus erschaffene Rassen. Neben den Affen waren da die loyalen Hunde, die hinterhältigen Schweine, die blutrünstigen Piranhas und die stolzen Katzen. Die Affen versprachen, sich den Rippern anzuschließen, wenn zumindest zwei weitere Rassen überzeugt werden konnten. Zunächst mussten sie jedoch irgendwie den Hafen erobern, ohne den Rest der Untergebenen von Prometheus zu alarmieren.
Bei der Ankunft mussten sie feststellen, dass leider niemand zu ihnen herausfuhr - man wartete auf die Beiboote mit Waren. Also griffen sie auf die bewährte Methode mit den Kisten zurück. Ramesses lenkte die Wachen kurz ab, indem er sich in seiner Kiste als gefangengesetzte Wache ausgab, und Bulk stieß den Deckel zur Seite und eröffnete das Feuer. In dem Chaos waren ihre Gegner leichte Opfer, und jeder von Bulks Schüssen streckte einen der Wachen und Hunde nieder, bis alle vier verblutend am Boden lagen. Die Affen waren zwar inzwischen geflohen, konnten aber von Jumbo (ihrer ersten Bekanntschaft) wieder zusammengetrommelt werden. Die Affen boten ihnen auch an, geheime Gespräche mit den anderen Rassen zu ermöglichen.
Zuerst wandten sie sich an die Schweine. Diese ließen sich von den abgetrennten Köpfen der beiden Hundeaufpasser jedoch nicht beeindrucken und griffen hinterrücks an - keine gute Idee, denn sie waren den Rippern einfach nicht gewachsen, die sie mit ein paar Drohungen so in Angst versetzten, dass die Angreifer sofort wieder die Flucht ergriffen. Davon waren die Schweine hinreichend beeindruckt und schlossen sich ihnen an.
Die Katzen waren ein größeres Problem - sie waren sehr schnell in ihrem Stolz gekränkt, und leider ging so die entscheidende Hälfte von Bulks Beruhigungsversuchen im Klauenwirbel unter. Als er wieder zu sich kam, stellte er mit Freude fest, dass er nicht nur immer noch im Besitz seiner Seele war, sondern es Sanji und Ramesses tatsächlich gelungen war, die Katzen letztendlich doch noch zu überzeugen. Damit hatten sie auch die Affen auf ihrer Seite.
Dennoch versuchten sie sich noch bei den Piranhas - eine Aktion, die beinahe in einer Katastrophe geendet hätte. Doch auch so war der Preis hoch: Wie bereits vermutet bestanden die Piranhas auf einem Duell, auf dass sich Sanji nur zu gern einließ, nachdem Bulk ihm versichert hatte, dass die Wesen gegen Klauen und Bisse verwundbar waren. Doch der Piranha erwies sich als zu stark: Trotz seiner Löwenform wurden Sanji und der kleine Affe, der ihm zu Hilfe kam, einfach in Stücke gerissen und verschlungen, bevor Ramesses oder Bulk reagieren konnten. Dem Pharaoh gelang es dann aber trotzdem noch, ein totales Desaster abzuwenden, indem er einfach eine Mumie aus den Knochen von Sanji beschwor, die er als dessen "zweite Form" verkaufen konnte. Die Mumie schnappte sich den Piranha und riss ihn kurzerhand entzwei, um dann wieder im Boden zu verschwinden. Verwirrt, aber dennoch beeindruckt, schlossen sich die Piranhas ihnen an.
Mit einem schwerverletzten Bulk und demoralisiert vom Tod Sanjis wagten sie sich dann nicht mehr an die Hunde, zudem sie für diese keinen "Ansatzpunkt" hatten. So begannen die Vorbereitung für den Angriff am nächsten Tag. Den 4 verbleibenden Rippern und ihren 79 tierischen Verbündeten standen die verbleibenden 18 Hunde und 18 Wächter, verstärkt von 5 großen Aufsehern und 5 riesigen Omega-Bestien gegenüber. Für einen großartigen Angriffsplan hatte leider keiner von ihnen ausreichend militärische Erfahrung - immerhin war es bei ihren Gegnern dasselbe.
Mit dem ersten Morgengrauen und Rufen von "Give me Liberty or give me Death!", "For King and Country!" und "Für Sanji!" begann der Sturm auf das Labor. Die Verteidiger waren in der Unterzahl, was jedoch von den Verteidigungsanlagen ausgeglichen wurde. Trotz seiner Wunden und dem erheblichen Risiko ließ es Bulk sich nicht nehmen, die Sturmtruppen selbst (aus zweiter Linie) zu kommandieren - er wollte nicht andere für seine Sache in den Tod schicken, ohne selbst Teil des Risikos zu tragen. Die äußersten Verteidigungsanlagen wurden von den Angreifern schnell aufgegeben, doch dann entwickelte sich eine Pattsituation: Ohne einen Plan, in das schwer befestigte Labor einzudringen, wurden die Angreifer in einen fruchtlosen Schusswechsel verwickelt, der innerhalb einer Stunde nur ein paar Verwundete auf beiden Seiten forderte.
Es war erneut Ramesses, der entscheidend Eingriff: Nahe einer Tür ließ er einen furchteinflössenden Heuler los - woraufhin einige Verteidiger panisch aus der Befestigung zu fliehen versuchten. Auf diese Gelegenheit hatten die Angreifer nur gewartet, die unter Bulks Kommando durch die geöffnete Tür strömten und die verängstigten Verteidiger niedermachten. Dem Strom angriffslustiger Tierwesen hatten die verbleibenden Wachen nichts mehr entgegenzusetzen, und der geordnete Rückzug ins Innere der Anlage drohte, in eine panische Flucht umzuschlagen. Doch die Gefahr war noch nicht vorrüber: Die panischen Omega-Bestien drohten, ganze Gruppen von Angreifern auf ihrer Flucht niederzumachen, und die Wächter verschanzten sich hinter allen möglichen Barrikaden.
In dem Chaos war es Bulk unmöglich, weiterhin den gesamten Angriff zu koordinieren, und so beschränkte er sich darauf, an kritischen Stellen mit Bajonett und Enfield nachzuhelfen. Ramesses setzte seinen Furchtzauber ein, um verschanzte Positionen der Gegner zu räumen. Das versetzte den bereits demoralisierten Wachen den Gnadenstoß, und etliche blutige Minuten später war das Gebäude in Händen der Angreifer, und der Weg zum Labor lag frei. Nur wenige der Tiere waren bei dem Sturm verletzt worden oder ums Leben gekommen - eine gelungene Aktion, die durch das Auffinden eines verängstigten Dr. Prometheus noch versüßt wurde.
Der verrückte Wissenschaftler versprach zwar, sich seinen selbstständig gewordenen Kreationen zu stellen, doch ergriff dann feige die Flucht, nachdem er sie zu den Säulen geführt hatte - und überlebte die Vergeltung seitens Brians und Ramesses dank einer seltsamen Resistenz gegen Verletztungen. Bulk, der noch immer von der Konfrontation mit den Katzen hinkte, gelang es, die Piranhas auf ihn anzusetzen, die Prometheus tatsächlich im Laufe des nächsten Tages stellten und kurzerhand auffraßen.
Die Tiere befreit, Prometheus seiner Strafe zugeführt und im Besitz einer der mysteriösen Säulen, ließen die Ripper es sich ein paar Tage lang gut gehen, pflegten ihre Wunden, und erwiesen Sanji und dessen Affen die letzte Ehre, bis schließlich Nikolai, dessen Kiste tatsächlich in London geblieben war, mit einem weiteren Schiff auftauchte.