Rippers

19-Probleme Mundaner Art

Synopsis

Kurz nach der Ankunft, noch vor offizieller Eröffnung der Elephant Queen, bekamen die Ripper Ärger mit den örtlichen Kriminellen. Ein gewisser "Featherman" versuchte, Schutzgeld zu erpressen, doch die Ripper waren nicht gewillt zu zahlen.

Nach etwas hin und her eskalierte die Angelegenheit ein wenig, als Feathermans Handlanger sich an Brandstiftung versuchten und kurze Zeit später tot in seinem Garten auftauchten. Die Polizei wurde eingeschaltet, doch mit einigen Halbwahrheiten konnte eine weitere Eskalation verhindert werden.

Letztenendes einigte man sich mit Featherman (der offiziell Tennyson hieß) auf Gewürzlieferungen an die Taverne zu vernünftigen Preisen - ob dieser Handel auf Dauer stabil bleiben würde oder doch weitere Schutzgeldforderungen folgen werden, bleibt offen.

Bulk

Bulk, Granger und Robert betraten gemeinsam die Villa des Polizeipräsidenten, geleitet von einigen Polizisten. Sie wurden ins Zimmer des Polizeipräsidenten geführt und dort mit ihm allein gelassen.

"Also, meine Dame und Herren. Ich hab mir die Akten zum Zwischenfall in der Elephant Queen durchgesehen. Ich könnte Sie alle heute noch aus der Stadt schmeißen und auf ein Schiff nach England setzen. Aber vorher will ich wissen was passiert ist, weil das ..." - er schob die Papiere mit den Verhörprotokollen zur Seite und schüttelte den Kopf.

Eine kurze Zeit lang herrschte Schweigen im Raum. Dann lehnte sich Bulk vor.

"Ok. Haben Sie einen Drink? Ich denke wir können beide einen brauchen."

Nachdem ein Diener auf Ruf Getränke verteilt hatte, begann Bulk zu erzählen.

Er begann damit, sich vorzustellen. Da sein Gegenüber früh anmerkte Bulks Akte aus London zu kennen, blieb er sehr nah an der Wahrheit: Er war ehemaliger Polizeibeamter, dann für private Aufträge zu haben. Jetzt wollte er sich zur Ruhe setzen und alles hinter sich lassen, und um noch was von der Welt zu sehen hatte er sich Bombay ausgesucht. Robert und Granger, Witwe eines guten Freundes, waren ihm früher begegnet, und da beide alleine einen schweren Stand in der viktorianischen Gesellschaft hatten, nahm er sie mit. Granger, weil er es ihrem verstorbenen Gatten versprochen hatte, und Robert, weil er ihn mochte. Beide halfen in der Wirtschaft, aber er machte klar dass er die Verantwortung trug - und auch für die Taten der beiden übernehmen würde.

Er berichtete dem Polizeipräsidenten, wie ein paar Scherzkekse bei ihrer Kneipe aufgetaucht waren, von einem Herrn Featherman gesandt und offensichtlich auf Schutzgeld aus, und wie er sie davongeschickt hatte. Wenig später waren sie wiedergekommen, bewaffnet, es hatte Streit gegeben und mindestens einer der anderen war schwer verletzt worden.

Daraufhin hatten die Verbrecher sich darauf verlegt, ihren Arbeitern aufzulauern und sie nach Hause zu schicken. Sie hatten daraufhin die Arbeiter persönlich abgeholt, und ein Kampf war ausgeblieben.

Dann, eines Nachts, kamen drei Männer mit Kanistern brennbarer Flüssigkeiten ins Haus geschlichen. Ein Wächter, den Bulk nicht nennen wollte, hatte sie überrascht, und ein Kampf war entbrannt. Die drei Männer wurden getötet, ihre Leichen hatte man im Fluß entsorgt. Dass diese in Mr Tennysons Garten gelandet waren, konnte er sich nicht erklären - wahrscheinlich hatten die Strolche auch versucht ihn zu erpressen?

Glücklicherweise kaufte der Polizeipräsident ihm die Geschichte so ab (eigentlich hatten Granger und Bulk die Leichen zum Garten geschafft, Robert hatte das Haus ausfindig gemacht und Bulk wollte Herrn Featherman warnen dass er sich mit den Falschen anlegt), und sie konnten gehen - allerdings, sollte es nochmal zu Toten kommen, würden sie aus der Stadt geworfen. Zu ihrem Schutz würden vorerst Polizeiwachen abgestellt.

Am nächsten Tag ging Bulk zu Herrn Tennyson, unter dem Vorwand Gewürze kaufen zu wollen. Während ihrer Plauderei holte er sich auch Rat gegen Verbrechen ein, ihm war zu Ohren gekommen dass Leichen in Tennysons Garten gefunden worden seien ... Tennyson konnte ihm wenig raten, doch der Versuch des Mannes seine Überraschung ob Bulks Dreistigkeit zu verschleiern war nicht besonders erfolgreich.

Am Ende einigte sich Bulk mit Tennysons Buchhalter auf regelmäßige Gewürzlieferungen zu einem vernünftigen Preis. Er hoffte zwar, dass das Problem damit aus der Welt geschafft war (Tennyson machte jetzt auf andere Art Profit an ihrem Wirtshaus und wußte dass sie ihn kannten), doch er glaubte nicht wirklich daran. Nun ja, dass würden die nächsten Wochen zeigen.

Georgina

Nachdem wir nun einige ruhige Tage, und auch Nächte, zum Akklimatisieren hatten, konnten wir nun endlich mit dem Aufbau unserer Taverne als Headquater für unsere Lodge beginnen. Alles lief ganz gut, bis eines Tages ein kleiner Mann in unseren zukünftigen Schankraum spazierte. Dieser kleine Mann stellte sich leider sehr bald als großes Problem heraus.

Vom äußeren Anschein nach ein Engländer, doch als er sich vorstellte klang ganz klar ein irischer Akzent durch, Jones wäre sein Name. Er selbst, so sagte er, wäre aber nur im Auftrag von einem gewissen Mr. Featherman hier, um uns ein einmaliges Angebot zu machen. Für einen prozentuellen Anteil an unseren Einnahmen, würden Mr. Featherman und seine Leute dafür sorgen, dass unserem Lokal nichts geschieht. Wir schickten ihn fort, ich sagte ihm, dass wir ganz gut selbst auf uns achten können.

Es ließ uns aber keine Ruhe, wir beschlossen rasch alles über diesen ominösen Mr. Featherman herausfinden zu müssen. Mein erster Ansatz war zunächst einmal bei Einheimischen nachzufragen, die wir a) schon kennen und von denen wir b) wissen, dass sie sich ebenfalls am Rande der Legalität bewegen. Ich schlug also vor die drei jungen Männer zu kontaktieren, die uns letzthin bei dem Affenangriff geholfen hatten. Wir gingen zu dem Heiler bei dem sie uns versorgen ließen, denn einen anderen Anknüpfpunkt hatten wir nicht. Wir hinterließen also dort die Nachricht, dass wir gerne mit den Burschen reden möchten, und sie doch am Einfachsten zu unserem Lokal kommen sollen. Tushaq kam dann auch tatsächlich am nächsten Morgen bei uns auf der Baustelle vorbei. Wir luden ihn uns seine Jungs ein, uns am Abend auf einen Drink, oder zwei, Gesellschaft zu leisten.

Am späten Nachmittag, schon fast Abend, tauchte dann erneut Jones auf, im Gepäck zwei Schlägertypen. Wieder versuchte er uns klar zu machen, dass wir dringend seinen, bzw. Mr. Feathermans Schutz benötigen würden. Es wurde kurzzeitig ein wenig turbulent, aber was soll ich groß dazu sagen, als wenig später Tushaq, Chetan und Akash zu Besuch kamen, stickte ich gerade einen weiteren Strich in meine Hutkrempe. Eines musste man Jones allerdings lassen, reinlich waren sie, ihren Abfall haben sie mitgenommen. Alles in allem war es ein echt netter Abend, es wurde einiges getrunken und sehr nett geplaudert. Akash verplapperte sich über die Aktivitäten ihrer Gruppe, als Tushaq ihn stoppte, begann Bulk eines von unseren Abenteuern im Kampf gegen das Böse zu erzählen. Zu meinem Leidwesen wählte er die peinliche Geschichte von der Puppenhexe. Auch wenn die Jungs nichts weiter dazu sagten, so denke ich doch, dass sie es registriert haben, ich werde das Gefühl nicht los, dass die 3 im Prinzip das gleiche tun wie wir, wenn sie vielleicht auch nicht so eine Organisation wie die Ripper hinter sich haben. Der Abend endete damit, dass sich die drei von uns als Tagelöhner für unsere Bauarbeiten anheuern ließen. So war es dann auch, am nächsten Morgen kamen sie und die anderen Bauhelfer, während Bulk die Baustelle betreute, kümmerten Keke und ich uns um die Observierung des Hauses, welches wir für Feathermans Stützpunkt hielten. Keke war Jones uns seinem Mann am Vorabend nach dem Angriff auf uns gefolgt. Ich postierte mich auffällig in Sichtweite des Gebäudes und Keke tauchte bei einem Trupp Straßenarbeiter unter, dank seiner dunklen Haut fiel das nicht weiter schwer, und der Erfolg war, dass er eine sehr noble Adresse, ein Herrenhaus ausfindig machte, dies schien irgendwie auch mitdrin zu hängen. Ich verbrachte einen sehr langweiligen Tag auf einer dreckigen Straße, ich wollte gesehen werden, der Plan war zu signalisieren: Wie wissen wo ihr seid.

Dieser Plan war vielleicht doch nicht so gut, schon am nächsten Tag kamen nur noch Tushaq, Chetan und Akash zur Arbeit. Als wir dem Ganzen auf den Grund gingen, stellten wir fest, dass Jones’ Männer eine Straßensperre errichtet hatten, jeder Arbeiter der versuchte zu uns zu gelangen musste um sein Leben bangen. Wir versuchten unser Glück bei den Nachbarn, ohne großen Erfolg, aus ihren Reaktionen war ganz klar abzulesen, dass sie ebenfalls bedroht wurden, und dass sie das Schutzgeld auch bezahlten. Sie alle hatten viel zu viel Angst vor den Schlägern, um sich mit uns gegen sie zu verbünden. Nur unser direkter Nachbar zur Linken, ein Waffenhändler, erklärte sich bedingt solidarisch, er wurde aber auch nicht erpresst, zum direkten Kampf war daher auch er nicht bereit. Also auf, lasst uns die Welt mal wieder alleine retten, ob sie das will oder nicht.

Am Abend dieses Tages, oder besser gesagt in der Nacht überraschte ich 3 Männer dabei als sie gerade unser Lokal in Brand stecken wollten. Wir hatten etwas derartiges bereits vermutet und deshalb Wachposten eingeteilt. Ich wollte sie von ihrem Plan abbringen, Worte allein reichten jedoch nicht aus, sie davon zu überzeugen dies bleiben zu lassen. Sie hätten auf mich hören sollen, dann hätten sie ihr Leben behalten. Machen Menschen bedeutet dies nun wirklich gar nichts. Warum tragen solche Subjekte dann bitte schön Heilige Kreuze, die auch noch geweiht sind? Ein solches hab ich einem der Typen nämlich abgenommen. Während sich Devital um meine Wunden kümmerte, schafften Bulk und Keke die Toten weg. Wir hielten es für eine gute Idee sie zu dem Anwesen zu bringen, welches Keke ausgeforscht hatte, dieses gehörte einem gewissen Mr. Tennyson, der möglicherweise ident ist mit Mr. Featherman, diesen Namen konnten wir nämlich noch immer nicht bestätigt bekommen, niemand in dieser Stadt kennt jemanden mit dem Namen Featherman. Irgendwie läuft auf diesem verdammten Subkontinent nichts wie es soll, diese gute Idee kam zurück wie so ein australischer Bumerang. Am nächsten Morgen hatten wir nämlich die Polizei auf der Matte stehen. Wir wurden nicht nur alle einzeln verhört, nein wir wurden aus unserem eigenen Haus delogiert, sämtliche Waffen wurden konfisziert, inklusive dem Schwert meines Bruders – diese Schweine. Sie glaubten mir die Geschichte offenbar nicht, dass ich mich mit Küchenmessern verletzt hätte, denn sie fragten immer und immer wieder. Sie fragten auch ob wir etwas drüber wüssten, dass Leichen auf einem gewissen Grundstück abgeladen wurden. Sie konnten uns jedoch nichts nachweisen, sie arbeiten aber noch daran und deshalb durften wir noch nicht wieder in unser Haus. Unser freundliche Nachbar, der Waffenhändler, nahm uns vorübergehend auf.

Zwei Tage später wurden wir dann zum Polizeichef gebeten, Major Barry. Nach einigem Smalltalk wurde klar, dass er kein großes Interesse daran hatte uns hinter Gitter zu bringen. Ihm war nur daran gelegen, dass wieder Ordnung in seiner Stadt einkehrt. Nachdem er uns vermittelte, dass er Bulks Akte aus London kenne, legte dieser nach kurzem Zögern offen was geschehen war. Er blieb dabei erstaunlich nah an der Wahrheit, abgesehen davon dass er mir einen toten Ehemann andichtete…, als ob mir irgendjemand die trauernde Witwe abnehmen würde. Dafür behielt er für sich, dass ich es war, die den Brandstiftern aufgelauert hatte, wodurch ja im Übrigen verhindert wurde, dass es zum Brand gekommen ist. Was aber auch zur Folge hatte, dass ich die jenige war die die meisten Toten zu verantworten hatte, den 2 der 3 gingen auf mein Konto. Unter der Voraussetzung, dass es keine weiteren Toten gibt, wurden wir noch mal vom Haken gelassen.

Nun die bösen Buben wollen ihr Spiel mit uns spielen – gut, sorgen wir dafür, dass es nach unseren Regeln abläuft. Wir haben Vampire vernichtet, Hexen ausgemerzt, Edinburgh gerettet und vieles mehr. Es wäre doch gelacht wenn wir uns von diesem englischen Schurken und seinen irischen Handlangern in die Knie zwingen ließen. In diesem Sinne bat Bulk um einen offiziellen Termin, zur Knüpfung geschäftlicher Kontakte, bei Mr. Tennyson. Der feine Herr wird es noch bereuen sich mit uns angelegt zu haben. Nun ich fürchte Bulk hat es nicht ganz so kämpferisch angelegt, wie ich das getan hätte, aber ich war noch nie für Diplomatie bekannt. Ich bin gespannt ob wir mit dem Kuhhandel, den Bulk da vereinbart hat, tatsächlich den bösen Buben das Handwerk legen können.