Apocalypse5E

Hydra Veränderung Und Liebe

Pyras Tagebuch

Wir kamen sicher den Wasserfall hinab.

Doch waren wir zu spät.

Das Tor war bereits geöffnet und eine gigantische Olhydra aus Wasser stieg durch das Tor hindurch.

Shatterkeel, der Anführer des Wasserkultes, und die Hydra griffen an. Kalla und Frible gingen in den Nahkampf. Alraunus hatte Schwierigkeiten sich an der Wasseroberfläche zu halten. Dank Selunes Segnung durch mich, war es Kalla möglich auf dem Wasser zu stehen, was ihr den Kampf erleichterte.
Doch ich fühlte jeden Schlag...ich hatte bereits ein seltsames Gefühl als wir die Höhle erreichten. Scheinbar war es der Hydra irgendwie möglich sich mit mir zu verbinden...liegt es daran das ich zum Teil Feuer bin?
Ich darf es die anderen nicht merken lassen. Selune hat mich hierher gesandt und ich vertraue meiner Göttin.

Die Olhydra machte zuerst das Wasser zu Säure...und tauchte dann ab nur um drei kleineren Elementaren Platz zu machen...doch waren sie keine all zu bedrohlichen Gegner. Ich half meinen Freunden so gut ich konnte mit meinen Gebeten. Aileen, der junge Ritter, welcher unsere Geschichte niederschreiben wollte, wurde bewusstlos. Ein kurzes Gebet holte ihn zurück.
Die Elementare wurden besiegt und wenig später kam die Hydra. Ein Sturm sorgte dafür das wir nicht mehr hören konnten was geschah, doch ließen wir uns davon nicht aufhalten. Ich sah wie der Kultistenanführer auf der Insel in der Mitte der Höhle ankam...und schwamm auf ihn zu. Trotz der Schmerzen in meinem Innersten, schien mein Körper nicht beeinträchtigt und so gelang es mir Shatterkeel den Dreizack abzunehmen. Denn diese Waffe war das Artefakt mit dem das Portal verschlossen werden konnte.

Kalla bemerkte in der Zwischenzeit das ich geschwächt bin und blickte fragend zu mir, bevor sie die Olhydra weiter angriff.
Ich nickte nur.
Kalla verstand und schlug weiter auf das Wesen aus Wasser ein.
Wenig später fühlte ich wie mein inneres Feuer endgültig erlosch.
Ich brach zusammen und schaffte es mit letzter Kraft noch den Dreizack in das Portal zur elementaren Ebene des Wassers zu werfen.

Das letzte was ich hörte war der verzweifelte Schrei von Shatterkeel.

Es war Musik in meinen Ohren.

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Tagebuch Aileen, Schreiber der Summit Hall

Pyra wurde im Laufe des Kampfes mit der Olhydra immer schwächer. Scheinbar hing deren Energie irgendwie zusammen. Zuerst wurde das flammendrote Haar immer dumpfer, die schwarze Haut wurde immer gräulicher...als würde das Feuer in ihr ersterben.
Aber ich war zu weit weg. Zu machtlos um ihr zu helfen.
Firble und Kalla erschlugen die Olhydra aus Wasser und Pyra brach zusammen. Während sie noch zu Boden ging, flammte sie noch ein letztes Mal auf und warf den Dreizack, den sie Shatterkeel abgenommen hatte, durch das Portal.

Die Hydra brach in sich zusammen.

Pyra lag leblos auf der Insel.

Das Portal war geschlossen.

Shatterkeel lebte nicht mehr lange. Denn Firble und Kalla machten ihn zum Ziel ihrer Wut und ihrer Trauer über Pyras Tod.

Der Wasserpegel sank. Ein Goliath erschien. Er sprach mit Kalla. Und als sie auf seine durchscheinende Gestalt zuging, begann auch ihre Gestalt zu verblassen.
Das letzte was wir von ihr hörten war "Vergesst mich nicht".
Niemand wird Kalla, Drachentöterin, Schlächterin der Elementare, jemals vergessen. Dafür werde ich sorgen.

Barakas' Aura verblasst nach dem Kampf, nur um nach Kallas verschwinden in einem anderen Glanz wiederzukehren. Was mit ihm wohl geschah? Nun, ich werde ihn fragen sobald Zeit dafür ist.
Doch zuerst muss Pyra bestattet werden und Firble muss nach Waterdeep.

Und so brachen wir zur Summit Hall auf, um Pyra bei den Helden des Order ot the Gauntlet bestatten zu lassen. Firble fasste einen Mondstein in die Urne ein, denn er wusste nicht nur das sie die Göttin des Mondes verehrte, sondern auch ihre Vorliebe für diese Steine.

Um keine weitere Zeit zu verlieren, schlug ich vor den Weg über Wasser nach Waterdeep zu wählen.
Und so erreichten wir die große Stadt an der Küste nur wenige Tage später.

Waterdeep ist schwer in Worte zu fassen.
Die Stadt ist unüberschaubar und unbeschreiblich groß. Während Barakas als Tiefling in Red Larch oder Westbridge auffiel, so ging er hier in den bunten Massen der Stadt unter. Ebenso der Rest der Gruppe.
Elfen, Zwerge, Halborks, Tieflinge, Gnome und Genasi in all ihren Formen gingen durch die Straßen.
Wohlgerüche von Kräutern, Blumen oder Duftwasser stiegen einem ebenso in die Nase wie der Geruch von Fisch oder Abfällen.
Doch besannen wir uns recht bald auf unser Ziel und fragten nach dem Weg zu der Villa von Lymuras Verlobten und einer Taverne.

Alraunus besprach noch irgendwas mit Firble auf unserem Weg zu einer Taverne.
Plötzlich, also mitten im Satz, war Firble weg.
Ich nahm ein wenig göttliche Magie wahr...doch warum gerade Firble?
Bevor ich jedoch erkennen konnte welche Gottheit hier am Werk war, war Firble wieder zurück umgeben von lieblichen Duft und ein einzelnes Blatt einer Rosenblüte lag auf seiner Schulter.

Er meinte er habe mit Sune, der Göttin persönlich, gesprochen.
Kalla brachte ihn wohl zu ihr.

Nun, wir ließen Alraunus in der Taverne zurück. Firble nahm ein Geschenk für die Hochzeit mit und so brachen wir zu dem Anwesen auf.
Ich sprach mit Lyvellan, dem Verlobten der Priesterin, um meine Niederschrift über Pyras Heldentaten zu ergänzen. Doch irgendwann zog er sich zurück...
Lymura kam mit Firble gemeinsam herunter und wir gingen gemeinsam zu den Tempeln. Denn Firble wollte für Pyra beten.
Auf einer Seite des Platzes war der goldene Tempel der Liebesgöttin Sune und gegenüberliegend der silberne Tempel der Mondgöttin Selune.

Firble wollte für Pyra beten und so betraten wir zuerst den Tempel des Mondes. Die Halle war aus weißem Marmor mit zarten silbrige glänzenden grauen Adern. Symbole des Mondes und der Sterne waren überall zu sehen. Ebenso wir Lycanthropen. Doch waren die Darstellungen hier nicht etwa furchteinflößend, sondern es waren friedliche und sanfte Fresken und Statuen.
Einige Gläubige waren in der Halle zu sehen, ebenso kniete ein Novize vor einer Frau in den Roben einer hochrangigen Priesterin.
Silbrig-blondes Haar fällt sanft über ihre Schultern bis zur Hüfte hinab. Eine ruhige sanfte Aura umgibt sie.
Die Priesterin wendet sich uns zu. Ihre grün-braunen Augen blicken sanft und weise auf uns herab und im ersten Moment wirkt ihr Gesicht verwirrt, dann konzentriert und wenig später erhellt ein Lächeln des Erkennens ihr Antlitz.
Die Priesterin begrüßt uns mit Namen und als sie unsere verwirrten Gesichter sieht sagt sie sei Pyra.

Doch wie war das möglich?

Der oberste Hohepriester betrat die Halle und erklärte es.

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Pyras Tagebuch

Shatterkeels Stimme verklingt. Es wird still. Silbriges Mondlicht umgibt mich und ich erblicke für einen kurzen Augenblick das sanfte Lächeln Selunes. Ich fühle wie das Feuer in mir, welches erlosch, nun vollends aus meiner Seele schwindet und dem silbrigen licht des Mondes weicht.
Selune sieht mich an und ihr Antlitz ist erfüllt von Stolz und Liebe.
Doch nimmt sie mich nicht auf. Sie sendet mich erneut nach Faerun.

Ich fühle schmerzen. Dann kalten Stein. Kühle Seide liegt auf meiner Haut. Ich öffne meine Augen. Ich sehe Sterne und den Vollmond. Langsam richte ich mich auf und sehe das mein Körper von einem silbernen Schimmer umgeben ist. Meine Haut ist blass. Blass wie die einer Elfe. Langes Haar fällt in mein Blickfeld. Das Haar ist silbrig Blond und seidig. Unsicher sehe ich mich um und stelle Fest das ich den Ort kenne. Ich weiß wo ich bin, obwohl ich zum ersten Mal hier bin.
Ich bin in Waterdeep. Im Tempel Selunes. Ich sah Gemälde dieses Ortes. Doch wo? Ah...ja...im Kloster...die Nonnen zeigten mir die Bilder und erzählten mir Geschichten als ich noch ein Kind war...doch...bin ich immer noch ich? Bin ich immer noch Pyra, die Feuergenasi?
Ich wickle die Seide um mich und stehe von dem Marmoraltar auf. Unsicher und schwach auf den Beinen dauert es einen Moment bis ich aufrecht stehe ohne mich festzuhalten. Ich knie vor dem Altar nieder und bete zu Selune. Ich fühle ihre Präsenz. Und kurz darauf eine andere.
Ich beende mein Gebet und drehe mich um. Der oberste Hohepriester steht hinter mir. Er blickt auf mich herab und reichte mir die Hand.

Die folgenden Tage vergingen wie im Flug. Ich durchlief einige Riten und Prüfungen und wurde in den Rang des Bischofs erhoben. Ich kümmerte mich um die Messen im Tempel und hörte den Sorgen der Bewohner dieser gigantischen Stadt an. Doch selbst hatte ich kaum Gelegenheit den Tempel zu verlassen. Denn wenn meine Pflichten nicht meine Aufmerksamkeit forderten, war ich zu erschöpft um den Tempel zu verlassen um die Stadt zu erkunden.

Ich hielt gerade eine Messe ab und bemerkte wie weitere Personen den Tempel betraten. Als ich mich ihnen zuwandte dauerte es einen Moment bis ich Firble, Lymura, Barakas und Aileen erkannte. Sie sahen mich verwirrt an als ich sie mit Namen begrüßte nur Lymura lächelte scheinbar wissend. Ich fragte wo Alraunus und Kalla sind. Kalla schloss sich einem Gott der Goliath an um mit ihm eine Familie zu gründen. Nun, dies war auch stets ihr Wunsch. Eine Familie. Ich lächelte wehmütig, denn auch wenn ich mich freue das ihr Wunsch sich erfüllte, so schmerzte mich der Verlust auch ein wenig. Ich vernahm ihre Stimme...Kalla und Firble sprachen ein wenig durcheinander...wie immer. Doch wurde mir recht schnell klar das es um die Hochzeit von Lymura ging. Scheinbar gab Sune ihren Segen das die Priesterin ihrem Herzen folgen dürfte. Doch gibt es wohl auch eine Prophezeiung die der Grund ist für die Hochzeit zwischen Lymura und Lyvellan von Everlund. Ich schlage vor das wir in den Tempel Sunes gehen um dort mit der Hohepriesterin zu sprechen.

Im Tempel der Göttin der Liebe angekommen bemerkten wir sofort die andere Stimmung. Auch wenn das Licht gedimmt war, da es Nacht ist, wirkte hier alles fröhlich und liebevoll.
Wir finden die Hohepriesterin vor und Firble, Corvinus und Lyvellan sprechen durcheinander. Als die Hohepriesterin vollends verwirrt ist versuchte ich die Situation aufzuklären.
Ich erklärte ihr das Firble mit Sune gesprochen hat und die Göttin Lymura und Firble das Recht zur Ehe zusprach. Jedoch die Prophezeiung von einer mutigen Priesterin sprach, welche einen Erben des Hauses Everlund heiraten sollte um Unheil für die Schwertküste abzuwenden. Da die Hochzeit morgen stattfinden sollte und auch bereits alles vorbereitet war, schlug ich vor das ich an Lymuras Stelle trete und Lyvellan eheliche, während Lymura und Firble heiraten. Die Priesterin wirkte dem Vorschlag nicht abgeneigt. Doch Firble meinte er wolle das nicht. Ich besänftigte ihn und erklärte das wenn Selune einen anderen Pfad für mich vorgesehen hätte, dann wäre ich nicht hier. Und so gab er nach.

Am nächsten Tag begann die Hochzeit als die Sonne am Höchsten stand. Die Hohepriesterin sprach die Worte und plötzlich brach Lyvellan zusammen. Verwirrt blickte er sich um, ich beruhigte ihn so gut es ging. Barakas sorgte dafür dass die Stimmung nicht kippte und letzten Endes gaben wir beide das Ja-Wort.
Lymura trat mit Firble gemeinsam vor den Altar und ihre Priesterroben waren die schlichtesten und zugleich schönsten die ich je gesehen hatte. Die Seide wallte bei jedem Schritt um ihre Beine, die eingewebten silber und gold Fäden schimmerten im Licht der Sonne und das Symbol Sunes strahlte förmlich auf ihrer Brust. Firble wirkte gleichzeitig glücklich und schüchtern. Sie sprachen die Worte und das Paar war nun verheiratet.

Wir feierten noch den restlichen Tag und erzählten uns Geschichten über die letzten Monate und unsere Abenteuer. Aileen schrieb alles fleißig nieder.
Und am nächsten Morgen brach Barakas auf.
Alraunus ward nicht mehr gesehen, als wir in die Taverne gingen war er bereits verschwunden.
Kallas Präsenz blieb immer länger fern, bis sie sich vollends in die Ebene ihres Gottes zurückzog.
Firble und Lymura brachen auf und reisten durch die Schwertküste.
Ich, nun, ich blieb vorerst in Waterdeep. Lyvellan sorgte dafür das die Steckbriefe in Yartar kein Problem mehr sind. Wir kamen uns auch näher und es entwickelte sich schnell eine tiefe Freundschaft. Und ich glaube, Sunes Segen liegt noch auf uns.

Eine Woche nach der Hochzeit bitte ich den Hohepriester um eine kleine Zeremonie vor Selune, wohl wissend das es nicht notwendig ist. Doch ich fühle das Lyvellan auch die Schönheit des Mondlichts erkennen kann, wenn er die Zeremonie erlebt. Und so planen wir eine weitere, kleine Hochzeitsfeier zum nächsten Vollmond.

Die silberne Scheibe Selunes steht am Himmel. Die Priesterinnen und Novizen bilden einen Kreis in ihren silbernen Roben.
Der Hohepriester steht vor dem Altar und spricht die Worte der Göttin.
Lyvellan und ich knien vor dem Altar auf dem ich wiedererwachte. Wir wiederholen den Schwur und zur Besiegelung legen wir uns silberne Armbänder mit Mondstein und kleinen Diamanten, gefertigt von Firble, an.

Barakas' weiteres Leben:

Es war nicht einfach, meine Leute zurückzulassen, hatte sich über die Monate doch eine besondere Verbindung entwickelt. Auch wenn viele ihre Eigenheiten hatten, so waren sie im Kampf wie im Feiern sehr besondere Charaktere. Und so fiel es mir doch überraschend schwer, Abschied zu nehmen.
Aber der Ruf Kavakis war stärker: Leira und ich hatten lange versucht, einen gemeinsamen Weg zu finden. Und obwohl ich ihre Verschlagenheit und ihre grauen Wege mochte, so fand ich nie wirklich zu 100% zu ihrem Glauben. Wohl auch aus eigenen Fehlern. Dies soll diesmal anders werden. Wie oft bekommt man schließlich eine zweite Chance mit einer Gottheit! Diesem Vertrauensvorschuß mußte ich einfach nachkommen.
Die Geister, die ich regelmäßig in Spiegelungen sah, schienen sich mit dem Ende der Verbindung zu Leira verflüchtigt zu haben. Das Ende eines Lebens - und gleichzeitig ein Neubeginn?
Es zog mich nach Norden, um die Goliath-Stämme und ihre Kulturen kennenzulernen. Für einen Tiefling war es nicht leicht, sich dort Gehör zu verschaffen, doch meine neu gewonnenen Kräfte - und auch jene, die mir aus einem früheren Leben geblieben waren - überzeugten sie schließlich, und so wurde ich zu einem bekannten fahrenden Mystiker, von dem sich wohl noch Generationen von Goliaths Geschichten erzählen werden ...