NTC

15-Ankunft In Den Forgotten Realms

Fargrim (mit Kommentaren von Rhogar)

Sie schienen eine halbe Ewigkeit in dem seltsamen Licht der Kugel gefangen. Erst nach und nach drangen Eindrücke einer realen Welt zu ihnen durch: Fauliger Sumpfgeruch, ein schwaches grünes Schimmern, das Schnattern einiger Stimmen ... dann tat sich das weiße Leuchten wie ein Vorhang auf, und sie konnten ihre Umgebung wahrnehmen. Sie befanden sich erneut in den Ruinen einer Kathedrale - doch dort endeten die Ähnlichkeiten. Zu ihrer aller Erleichterung waren die Ruinen in Sonnenlicht getaucht, und der Boden von gelblich-grünem Gras bedeckt ... es gab keinen Zweifel mehr, sie waren dem Schattenfell entkommen!

Ihre Begeisterung hielt nur kurz, denn sie waren von einem guten Dutzend Echsenwesen umringt, die aufgeregt in ihrer seltsamen Sprache schnatterten. Rhogar sprach den Anführer an, der glücklicherweise Common konnte. Doch ihre Versuche, den Weg freizuhandeln, blieben erfolglos: Offensichtlich waren den Echsenmenschen 400 Gold nicht genug. Im entbrennenden Kampf stellten sich Fargrims schlimmste Befürchtungen als wahr heraus: Er konnte seine Göttin nicht erreichen. Ohne seine klerikalen Kräfte war er nur eine geringe Hilfe - doch sollte man einen Zwerg mit Hammer nie unterschätzen. Am Ende entkamen nur zwei ihrer Gegner.

Rhogar: Ich weiß, man soll nicht schlecht über seine Feinde reden, aber ich verstehe diese Dummheit nicht einen so großen Haufen Gold abzulehnen und sich statt dessen mit Kriegern wie uns anzulegen. Tja nach unseren Kampf sollten die aber ihre Lektion gelernt haben, zu dumm nur das sie nichts hatten um das Lehrgeld zu bezahlen.

Nachdem sie sich kurz ausgeruht hatten erschien ein in grünbraune Gewandung gehüllter Mann am Rand der Lichtung. Er gab sich als Kleriker einer Gottheit namens Sylvanus zu erkennen, der einen Tempel der Shar suchte. Nachdem sie ihm von ihrem Ausflug ins Schattenfell erzählt hatten, versiegelte er mittels eines kurzen Rituals den Zugang. Anschließend brachte er sie nach Loudwater, der nächstgelegenen Stadt.

Während der nächsten Wochen versuchte Fargrim, herauszufinden, wo sie waren, und wie er seine Gottheit oder seinen Clan kontaktieren könnte. Vergebens. Es wurde mehr und mehr klar, dass sie entweder in der fernen Zukunft oder sehr weit weg von ihrer eigentlich Heimat gelandet waren, und er weder seinen Clan noch seine Gottheit jemals wieder erreichen würde. Fargrim versank mehr und mehr im Alkohol - doch dies ist nicht der Ort für seine persönliche Geschichte. Hier genügt es zu sagen, dass er zum Glauben des Ilmater konvertierte.

Rhogar: Es war nicht einfach damit klar zu kommen das wir jetzt noch weiter von zu Hause weg sind als selbst in dieser Schattenwelt. Zwar gibt es hier eine NTC und einen Samest, aber alles ist irgendwie anders und keiner kennt uns.

Schlimm getroffen hat es Fargrim, der nicht nur seine Gottheit sondern auch seinen Clan verloren hat. Er war so zermürbt das selbst die größten Mengen Ale ihn nicht aufheitern konnten. Schlussendlich hat er aber eine neue Gottheit gefunden, Illmater. Eine Gottheit die ich nicht ganz verstehe, zwar ist es gut schwächere zu Beschützen, aber ihr Leid zu übernehmen geht zu weit .. die starken müssen doch stark bleiben um andere zu Beschützen.

Maryonna verschwand ständig bei den Naturpriestern und in den Wäldern rund um die Stadt. Ich versuchte sie ständig bei uns zu behalten und habe auch für sie in NTC Unterschrieben in der Hoffung ihr einen Grund zu geben mehr bei uns zu sein, aber ich bin mir nicht sicher ob das ausreicht.

Finnan scheint von uns am leichtesten mit der neuen Welt zurecht zu kommen, als wäre ihm eine große Last von den Schultern gefallen.

Ich selbst vermisse meinen Vater und die NTC bei der ich aufgewachsen bin, aber das wichtigste ist zuallererst das wir vier zusammenhalten, zumindest bis Samest mehr unsere beiden Welten herausgefunden hat ... vielleicht gibt es ja einen Weg zurück.

Nach einem guten Monat waren sie zu dem Entschluss gekommen, bei der Nerethil Trading Company zu arbeiten (Rhogar hatte für sie unterschrieben ...). Sie waren gerade dabei, Ausrüstung zu kaufen, als plötzlich keine zwanzig Meter entfernt ein Stück der Stadtmauer in die Luft ging und Orks auf den Marktplatz strömten.

Fargrim löste sein neues heiliges Symbol von der Halskette und wandte sich mitsamt seiner Kumpanen den Orks zu, während er den Bürgern zurief, Deckung zu suchen. Binnen kurzem entbrannte ein heftiges Gefecht. Die Orks schienen ein klares Ziel zu haben: Einer von ihnen brach die Scheibe eines nahegelegenen Kuriositätenladens ein und entwendete einen Dolch. Dann versuchten die anderen, seinen Rückzug zu decken. Doch die Gruppe überwältigte die verbliebenen Orks sehr schnell, und Maryonna holte den Fliehenden ein und brachte ihn zu Boden.

Rhogar: So glücklich, wie in dem Moment als Fargrim seine Gottheit erfolgreich anrief, habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Ich hoffe er verliert seine Gottheit nicht erneut wenn wir wieder zurück kehren.

Wie sich herausstellte, waren die Orks von einem Ogermagier mit der Beschaffung des Dolches, der eine Art schamanisches Totem darstellte, beauftragt worden. Nachdem Finnan eine reichliche Belohnung bei der Stadtwache erhandelt hatten, beschlossen sie, über offizielle Stellen der Sache nachzugehen, um der Bedrohung für die Stadt ein Ende zu setzen. Auch der Dolch war bei der Wache sicher besser aufbewahrt.

Rhogar: Und so füllen sich wieder unsere leeren Beutel...


Maryonna

Neue Welt - Neues Glück

War es Zufall, war es von unserem Schicksal vorbestimmt? Ich weiß es nicht, aber was bleibt übrig als sich in dieser "neuen" Welt zurecht zu finden. So viel anders als die unsere ist sie ja nicht. Seltsam nur dass es Personen aus unserer Vergangenheit hier gibt, die uns nicht kennen. Leute, die jenen, mit denen wir schon so viel erlebt haben, aufs Haar gleichen. Anfangs war es sehr verwirrend, nachdem ich aber bis heute keinen Weg für mich gefunden habe, wie ich es verstehen kann, ich meine wirklich verstehen kann, was da ablief, warum wir nach schier unendlicher Zeit in diesen düsteren Gefilden quasi hier in diese Welt, die sie Toriel nennen, gestolpert sind, habe ich für mich beschlossen es einfach hinzunehmen. Immerhin habe ich eine Möglichkeit gefunden der Natur zu dienen, und ob die Gottheit dazu nun Melora, oder Sylvanus heißt, ist mir doch einerlei. Vielleicht sind sie sogar ein und die selbe Gottkeit. Was soll's? Bruder Griffon ist jedenfalls in Ordnung, er hat uns sehr geholfen uns hier zurecht zu finden.

Außerdem gibt es nur eine einzige Person die ich zurücklassen mußte, und selbst diese hätte ich vermutlich nie wieder gesehen, wären wir auch nicht hier gelandet. Denn genau genommen, habe ich meinen Vater bereits vor Jahren hinter mir gelassen. Das was dem Begriff "Familie" am nächsten kommt, sind meine Begleiter: Fargrim, Rhogar und natürlich Finnan. Auch wenn Fargrim sich dagegen verwehrt, ich sehe die Jungs ein bisschen wie meine Geschwister. Dies war vermutlich auch der Grund, warum ich nicht böse war, dass Rhogar einfach für uns alle bei der Nerathil Trading Company angeheurt hat, ohne uns vorher zu fragen.

Das wir auch hier in der fremden, neuen Heimat aufeinader zählen können, hat sich auch schon erwiesen. Wir retten uns alle gegenseitig den Hintern, mehr braucht es in Wirklichkeit nicht. Solange wir uns haben, haben wir eine Chance überall zurecht zu kommen.